Ein branchen- und systemübergreifender Standard für Taxonomie-Kassendaten erweitert Kassensysteme und kaufmännische Lösungen. So werden die Buchungen und das Archiv von Barkassen digital.
Automatisierung wird einfacher: Die im Deutschen Fachverband für Kassen- und Abrechnungstechnik e.V. (DFKA) zusammengeschlossenen Unternehmen haben sich auf die so genannte DFKA-Taxonomie-Kassendaten geeinigt. Dieser Standard für Daten aus elektronischen Kassensystemen und Registrierkassen vereinfacht das automatische Weiterverarbeiten dieser Informationen, beispielsweise für die Finanzbuchführung oder die verpflichtende Kassendatenarchivierung. „Für Betriebe mit Bargeldeinnahmen in Handel, Handwerk, Hotellerie und Gastronomie wird dadurch einiges einfacher“, erläutert Ralf Steinhäuser, Experte für elektronische Payment-Prozesse beim Nürnberger IT-Dienstleister DATEV. „Diese Anwender können künftig zusammen mit dem Steuerberater ihre kaufmännischen Abläufe an die gesetzlichen Anforderungen und die heutigen technischen Möglichkeiten anpassen.“
Mit den Taxonomie-Kassendaten im Rahmen des DFKA gibt es einen branchen- und systemübergreifenden Standard, den künftig Hersteller von Kassensystemen und kaufmännischen Lösungen in ihrer Software abbilden. DATEV-Experten waren daran beteiligt, die Daten und Datenstruktur für die Taxonomie zu konkretisieren. Derartige Taxonomien sind der Schlüssel für eine branchenübergreifende und medienbruchfreie digitale Kommunikation. Anwender können dank solcher Standards ihre Daten mit anderen Abteilungen im eigenen Unternehmen, mit Behörden und externen Partnern digital austauschen und weiterverarbeiten. Doppelerfassungen und Datenkonvertierungen entfallen.
Kassendaten wandern ins digitale Archiv
Die DFKA-Taxonomie-Kassendaten erleichtert es den Steuerberatern, Daten von Mandanten aus den bargeldintensiven Branchen zusammenzutragen und weiterzuverarbeiten. Steuerberater unterstützen diese Betriebe dabei, ihre Abläufe rund um die Barkasse und Kassenführung an die verschärften gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Die Unternehmen sollten laut DATEV nicht nur auf eine mögliche Kassen-Nachschau der Finanzverwaltung gut vorbereitet zu sein, sondern die Gelegenheit zu nutzen, um die eigenen kaufmännischen Prozessketten zu modernisieren. Es biete es sich zum Beispiel an, sich von Papier und Aktenordnern zu trennen und die eigenen internen Abläufe zu digitalisieren.
Taxonomien optimieren Abläufe und erleichtern den Abschied von analogen Prozessen. Mit der DFKA-Taxonomie-Kassendaten lassen sich Applikationen branchenübergreifend so weiterentwickeln, dass die Kassendaten in ein digitales Kassenarchiv, in ein elektronisches Kassenbuch gemäß der Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern (GoBD)und dann in die Finanzbuchführung übernommen werden. DATEV plant in diesem Jahr eine Anbindung des DATEV Kassenarchiv online an das DATEV Kassenbuch online. Damit kann der Steuerberater die Daten per Knopfdruck ins Rechnungswesen-Programm übernehmen und dort teilautomatisiert verbuchen. Jürgen Frisch