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DSAG fordert Szenarien für die Migration von SAP Neo zu Cloud Foundry ein

Der Wechsel der Entwicklungsplattform SAP Neo auf Cloud Foundry bringt laut der SAP-Anwendergruppe DSAG funktionale Vorteile. Die Abkündigung von SAP Neo ist daher keine Überraschung. Nötig seien allerdings Szenarien für eine reibungslose Migration.

Cloud
© TU IS, istockphoto.com

End of Life: SAP BTP Neo ist ein Platform-as-a-Service-Angebot mit dem Systemarchitekten in der Business Technology Platform Applikationen entwickeln und integrieren. Bis Ende 2028 stellt die SAP diese Umgebung ein. Dann wird die Open-Source-Umgebung Cloud Foundry– die SAP bereits seit Mitte 2020 als strategische Architektur auserkoren hat, die alleinige Entwicklungsumgebung für die Business Technology Platform (BTP).

Gut aufgestellt für den Multi-Cloud-Betrieb

Funktional hat der Plattformwechsel Vorteile, denn Cloud Foundry basiert auf einer moderneren Cloud-Architektur und bietet erweiterte Optionen zur Entwicklung von Cloud-Anwendungen. „SAP Neo wurde eingeführt, um Erweiterungen zu entwickeln, Services bereitzustellen und Prozesse zu automatisieren, während SAP Cloud Foundry auf Multi-Cloud-Ansätze fokussiert“, berichtet , DSAG-Technologievorstand Sebastian Westphal. „Cloud Foundry ist daher gezielter auf die Anforderungen moderner IT-Landschaften ausgerichtet als SAP Neo.“

Bislang stellt die Business Technology Plattform SAP Neo und Cloud Foundry parallel zur Verfügung. Diese Koexistenz diskutieren Cloud-Architekten schon lange: „Wer sich erstmals mit der SAP Business Technology Platform beschäftigt, für den ist Cloud Foundry erste Wahl, da dieses neuere Environment mehr Möglichkeiten bietet“, erläutert der DSAG-Experte. „Zudem hat die SAP deutlich gemacht, dass sie Innovationen und neue Services langfristig nur noch in Cloud Foundry umsetzen wird.“

Nicht alle SAP-Neo-Services laufen in Cloud Foundry

Das End-of-Life-Datum für SAP NEO betrachtet die DSAG nicht als Problem, denn Anwender haben nun Klarheit, um eine entsprechenden Migrationen zu planen. Kritisch sei die SAP-Entscheidung allerdings für Unternehmen, die aktuell SAP-Neo-Services nutzen, die es auf Cloud Foundry noch nicht oder nicht mehr geben wird. Cloud Foundry bietet zwar Services, die es unter SAP Neo nie gegeben hat, allerdings wurden auch manche Services von SAP Neo nicht auf Cloud Foundry umgesetzt. „Je umfangreicher die auf Neo realisierten Inhalte sind, umso komplexer und teurer wird die Migration“, erläutert Westphal. „Es ist daher unerlässlich, eine Migration so zu planen, dass die Auswirkungen auf den Betriebsablauf möglichst gering sind.“

Bei der Migration stellt sich die Frage, wie sich Business-Applikationen, die auf der Neo-Umgebung entwickelt und implementiert wurden, technisch sauber auf Cloud Foundry übertragen lassen. „SAP will Tools bereitstellen, um die Migration zu unterstützen“, berichtet Westphal. „Es gilt aber, im Auge zu behalten, welche Services sich gleichwertig migrieren lassen. Aus unserer Sicht muss es das Ziel sein, alle Neo-Business-Services mit identischen Leistungsmerkmalen auf Cloud Foundry bereitzustellen.


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Für die automatisierte Migration fehlen Szenarien

Aktuell bietet SAP zudem noch keine dedizierten Migrationsservices, um Lösungen wie die Integration Suite oder Business-Services auf Cloud Foundry zu konsolidieren. „Für einen reibungslosen Übergang sollte ein standardisiertes Set an Migrationsservices bereitgestellt werden, wie es beispielsweise für den Übergang von der Process Integration/Process Orchestration auf die Integration Suite angeboten wird“, erläutert Westphal. „Insbesondere bei komplexen Integrationsszenarien auf der ehemaligen SAP Cloud Platform Integration rechnen wir mit einem hohen internen Umstellungsaufwand.“ Für die Applikations-Services müsse SAP zudem sicherstellen, dass die Migration der Services komplett automatisiert erfolgen kann. Das sei notwendig aufgrund der hohen Abhängigkeit kritischer Geschäftsprozesse, wie beispielsweise der SAP-Document-and-Reporting-Compliance-Services oder der SAP Multi Bank Connectivity.

Auch ein kommerzieller Punkt ist zu klären, wenn Unternehmen die Neo-Umgebung abschalten: „Aufgrund des Parallelbetriebs der Services und der Testaufwände bringt SAP NEO und auch Cloud Foundry Ausgaben mit sich“, erläutert der DSAG-Technologievorstand. „SAP sollte eine kostenneutrale Abrechnung gewährleisten.“ Jürgen Frisch