Start Software und Technologie Digitale Müllsortierung ist schneller als der Mensch

Digitale Müllsortierung ist schneller als der Mensch

Mit digitaler Müllsortierung revolutioniert ein innovatives Start-up die Abfallwirtschaft: Millionen Produkte werden blitzschnell erkannt, gefährliche Stoffe sicher getrennt, und die Wiederverwertung optimiert. Diese Innovation, die herkömmliche Systeme weit übertrifft, wurde mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet.

digitale Müllsortierung
Nathanael (links) und Johannes Laier, Gründer der WeSort.AI GmbH haben mit ihrer IT-gestützten Sortieranlage den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp gewonnen.
Quelle: ©Deutscher Gründerpreis, Dirk Bruniecki

Mit einer Verbindung aus Maschinenbau und Künstlicher Intelligenz will das Start-Up-Untenehmen WeSort.AI die Abfallwirtschaft revolutionieren. Waste GPT nennt sich ein auf Abfall spezialisiertes, generatives, vortrainiertes Transformationsmodell. Entwickelt wurde es von den Brüdern Johannes (29) und Nathanael Laier (30), die WeSort.AI 2021  gegründet haben. Gerade hat das Unternehmen den von Stern, Sparkassen, Porsche und ZDF unterstützten Deutschen Gründerpreis gewonnen.

Digitalisierung beschleunigt die Müllsortierung

„Trotz großer Fortschritte sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen, um eine hundertprozentige Kreislaufwirtschaft zu erreichen“, berichtet Johannes Laier. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Verpackungen recycelbar gestaltet sein, die Sortiertechnik weiter verbessert und die sortierten Fraktionen wiederverwendet werden.“ Nur, wenn alle drei Teilbereiche passen, kann eine vollständige Kreislaufwirtschaft entstehen. WeSort.AI bringt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einen modernen Blick in die Branche: eine Kamera versorgt die Sortier-Algorithmen von Waste GPT mit Bilddaten, damit diese eine Entscheidung fällen. „Unser System lernt im laufenden Betrieb und wird immer besser darin, solche Objekte zu identifizieren“, erläutert Johannes Laier.


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Die bisherigen Technologien zur Müllsortierung sind wenig digitalisiert und automatisiert. „Der Maschinenbau ist schon relativ weit, aber die Erkennung und anschließende Trennung lässt noch sehr zu wünschen übrig“, so Johannes Laier. Hier setzt die Innovation von WeSort.AI an: Gegenstände präzise identifizieren und sortieren. Bestehende Systeme leisten das nicht. „Unsere Sortier-Algorithmen unterscheiden über sieben Millionen Produkte, lesen beispielsweise von einer Kunststoffflasche die Marke aus, berechnen das Volumen und das Gewicht sowie den CO2-Fußabdruck“, erklärt Johannes Laier. „Unser System arbeitet sehr genau und erleichtert eine effiziente Wiederverwertung.“

Batterie-Trennung mindert die Brandgefahr

Aktuell hat WeSort.AI fünf Sortiersysteme im Einsatz. In den kommenden Jahren soll diese Zahl deutlich steigen. Die Unternehmensgründer wollen zudem nicht nur in Deutschland, sondern auch international wachsen. Die digitale Müllsortierung arbeitet in verschiedenen Bereichen, darunter Gewerbeabfall, Gelber Sack und Elektroschrott. Die Hauptkunden von WeSort.AI sind Betreiber von Abfallsortieranlagen jeglicher Art. Dazu gehören sowohl Waste-Management-Konzerne wie Remondis, Veolia, ALBA, PreZero und Lobbe als auch städtische Entsorger der jeweiligen Kommunen. Wichtig für die Umwelt ist die Fähigkeit, gefährliche Stoffe wie Batterien zu erkennen und zu entfernen und damit die Brandgefahr zu minimieren. Dafür bietet bisher ausschließlich die digitale Müllsortierung von WeSort.AI eine Lösung.

Wie alle Finalisten des Deutschen Gründerpreises erhält WeSort.AI eine individuelle Beratung durch die Porsche Consulting. Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Gründerpreises stellen im Rahmen einer Patenschaft zwei Jahre lang ihr Know-how zur Verfügung. Zudem erhalten die Unternehmen Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises. Jürgen Frisch