Industrie 4.0 schafft intelligente und miteinander vernetzte Produktionssysteme. Durch intelligente Überwachung und Erfassung von Daten können Unternehmen auf Veränderungen reagieren und ihre Produktion entsprechend steuern und optimieren. Dabei werden die Vorteile von digitalen Zwillingen und maschinellem Lernen in der Fertigung erkannt.
Die Organisation in Netzwerken hebt Industrie 4.0 auf die nächste Stufe. Neben einer leistungsfähigen Industrietechnik und ausgefeilten Methoden der Datenauswertung drängen industrielle IT-Plattformen auf den Markt. Das Sammeln und Analysieren großer Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen ermöglicht in Kombination mit Industrie-Know-how die Entwicklung internetbasierter Dienstleistungen. Künstliche Intelligenz und Machine Learning versetzen Maschinen in die Lage, Entscheidungen zu treffen. Produktionsketten lassen sich digital simulieren, während vorausschauende Wartung zum Standard wird. Es entstehen innovative Geschäftsmodelle, neue Player tauchen auf und Branchengrenzen verschwimmen.
Die Kollaboration zwischen Menschen und Roboter eröffnet in fast allen Unternehmensgrößen große Chancen. Der Digitale Zwilling, also das virtuelle Abbild eines Produkts, sowie die Verbindung von Hersteller- sowie Kundendaten ermöglichen optimierte Prozesse in Produktion und Wartung. Für Zulieferer eröffnen sich durch Smart Supply neue Perspektiven. Supply Chain Management, Simultaneous Engineering, optimierte Durchlaufzeiten und minimale Fehlerquote – all das geht, wenn Zulieferer und Abnehmer sich als Entwicklungspartner auf Augenhöhe verstehen und sich als solche vernetzen.
Virtual Reality und der Digitale Zwilling
Die Vernetzung der Maschinen in der Fertigung sowie die Entwicklung smarter Komponenten bringt große Datenmengen hervor, die ihrerseits die Basis darstellen für den Einsatz innovativer Technologien wie Machine Learning, Digital Twin oder Virtual Reality und Augmented Reality. Ein Aussteller, der darauf fokussiert, ist Microsoft (Halle 7, Stand C40). „Wir unterstützen Unternehmen dabei, mit Technologien wie künstlicher Intelligenz, Mixed Reality und digitalen Zwillingen, 3D-Druck oder Blockchain digitale, vernetzte Fabriken zu bauen, bestehende Produkte um digitale Services zu erweitern (Product-as-a-Service) und komplett neue Geschäftsmodelle aufzusetzen sowie ihre Wertschöpfungsketten zu digitalisieren“, berichtet Cağlayan Arkan, General Manager Manufacturing & Resources Industry bei Microsoft.
Mit Künstlicher Intelligenz, Machine-Learning- und Deep-Learning-Technologien lassen sich bisher nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand lösbare Herausforderungen in der industriellen Fertigung angehen. Ein Beispiel ist die Erkennung von Mustern und Korrelationen auf Basis unstrukturierter Daten wie Bildern, Videos oder Tönen in Kombination mit strukturierten Daten aus den Maschinen. Eine solche Verknüpfung verringert den Aufwand, Fehler oder Probleme zu identifizieren. Lernende Systeme werden so zur Basis für kontinuierliche Verbesserung in der Fertigung.
Legacy-Systeme behindern Technologie-Innovationen
Bis solche Konzepte Realität werden, sind noch einige Hürden zu meistern. Eine entscheidende Rolle spielt beispielsweise das reibungslose Zusammenspiel von IT und Künstlicher Intelligenz. Diese Kooperation gestaltet sich vielerorts als Spannungsfeld zwischen den bestehenden IT-Systemen mit einem lange vorherrschenden Investitionsstau auf der einen und den technischen und neuen Technologien auf der anderen Seite. „Die sogenannte ‚Two Speed IT‘ ist oftmals eine enorme Hürde für die Einführung von Künstlicher Intelligenz, aber auch anderen Technologie-Innovationen wie dem Internet der Dinge und Blockchain“, erläutert Ralf Bucksch, Technical Executive Watson IoT Europe bei IBM (Halle 7, Stand C16). Jürgen Frisch
Trovarit auf der Hannover Messe
Auf der Hannover Messe bietet die Trovarit AG geführte Messerundgänge zum Thema MES / Fertigungssteuerung unter dem Motto ‚MES als Enabler von Industrie 4.0‘ an.
Treffpunkt: Halle 7, Stand A25