In der Version Juli 2018 erhält die Open Telekom Cloud einen Rechenturbo. Das Public-Cloud-Angebot der Deutschen Telekom auf Basis von OpenStack wartet zudem mit neuen Funktionen, Services und Flavors sowie Verbesserungen in Sachen Bedienkomfort auf.
Im jüngsten Release der Open Telekom Cloud startet die Closed-Beta-Phase des neuen FPGA-Flavors. FPGA steht für Field Programmable Gate Arrays und bezeichnet eine Hardwarebeschleunigung. Damit eignet sich die Public Cloud der Telekom künftig besser für komplexe Prozesse, die besonders hohe Leistung erfordern. So beschleunigen die FPGAs zum Beispiel die Machine-Learning-Bilderkennung um mehr als das Zehnfache. Bei Datenanalysen steigt die Geschwindigkeit im Vergleich zu normalen CPUs um das 50fache. Beim Entschlüsseln von Genomen bewirkt Cloud-FPGA sogar eine Steigerung um das 100-fache. Eine Genom-Analyse, die sonst mit den bisherigen Systemen 30 Stunden in Anspruch genommen hätte, lässt sich mithilfe von FPGA in weniger als 20 Minuten abschließen.
Interessierte Entwickler können sich ab sofort für die Testphase bewerben. Im November endet die Closed-Beta-Phase, dann wird der neue FPGA-Flavor allen Nutzern zur Verfügung stehen.
Mobile Storage Solution überträgt große Datenmengen in die Cloud
Mit der Mobile Storage Solution transferieren Unternehmen große Datenmengen in kurzer Zeit in die Open Telekom Cloud. Dabei werden die Informationen zunächst auf sichere Speichermedien der Telekom kopiert, dort verschlüsselt und anschließend per Kurier direkt ins Rechenzentrum nach Biere bei Magdeburg gebracht oder an passende Netzknoten eingespielt. Auf diese Weise lassen sich selbst Petabytes (1 Petabyte entspricht 1,5 Millionen CD-ROMs) innerhalb weniger Tage in die Cloud übertragen. Ein Upload derartiger Datenmengen über eine Internetverbindung würde je nach Bandbreite Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen. Dieses Angebot richtet sich zum Beispiel an Anwender, die aufgrund kurzfristiger Projekte sehr schnell sehr große Datenmengen in die Cloud transferieren müssen.
„Die stetige Erweiterung unserer Services und Dienste beinhaltet eine steigende Performance und mehr Bedienkomfort für Unternehmen“, sagt Stefan Bucher, Executive Program Manager Open Telekom Cloud. „Unser Engagement unterstreicht darüber hinaus unser Bekenntnis zu der offenen Cloud-Architektur OpenStack, auf der die Open Telekom Cloud basiert.“
Verschlüsselung, dezidierte Server, mehr Hauptspeicher
- Bring your own Key: Der Key Management Service der Open Telekom Cloud erlaubt eigene Sicherheitsschlüssel in der Public Cloud der Telekom zu nutzen.
- Weitere Verschlüsselungsfunktion: Der Relational Database Service wird um eine neue Verschlüsselungsfunktion erweitert. Darüber hinaus bietet die Open Telekom Cloud für den RDS jetzt Hochverfügbarkeit für Microsoft SQL-Server.
- Neue Dedicated Host Flavors: Neben den bestehenden Dedicated Host Flavors mit XEN-Hypervisor gibt es jetzt drei neue Dedicated Host Flavors mit Kernel-Based-Virtual-Machine-Hypervisor (KVM).
- Disk-intensive Flavors: Bei den speicherintensiven Flavors bietet die Open Telekom Cloud jetzt mehr Speicher und mehr Leistung. Dder größte Disk-intensive Flavor umfasst nun 540 Gigabyte Hauptspeicher und 43,2 Terabyte Datenspeicher.
- Tag Management Services: Damit können Nutzer jetzt fast sämtliche Dienste mithilfe von Tags transparent auswerten.
- Bessere Performance, besserer Service: Mehr als 90 Verbesserungen steigern den Bedienkomfort und die Performance des Public-Cloud-Angebots.
Jürgen Frisch