Je mehr Unternehmen hybride und öffentliche Cloud-Dienste in ihren Betrieb integrieren, desto kritischer werden die Datenkontrolle und die Datensichtbarkeit. Mit automatisierten Speicherrichtlinien und einem Daten-GPS können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Daten auch dort sind, wo sie hingehören.

DIE GLOBALISIERUNG hat die Welt schrumpfen lassen. Nicht nur Reisende ziehen heute rund um den Globus, auch Daten sind dank Cloud-Computing äußerst mobil und werden von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Gründen zwischen Rechenzentren verschoben. Wir Menschen fühlen uns im eigenen Zuhause am sichersten. Auch für Unternehmensdaten gilt, dass das Risiko sie bei der Migration über Ländergrenzen hinweg zu verlieren, natürlich steigt. Als Mensch ist es heute mittels GPS sehr einfach, einen Standort zu bestimmen. Damit auch Unternehmen immer genau wissen, wo ihre Daten physisch gespeichert sind, bieten sich dank automatisierten Speicherrichtlinien und einem Daten-GPS neue Methoden, den exakten Standort von Daten festzulegen.

Geografische Grenzen haben Folgen

Bevor sich Cloud Computing durch setzte, war der Speicherort von Daten nie ein wirkliches Problem. Die Daten wurden auf von den Unternehmen selbst kontrollierten Servern in eigenen Standorten gespeichert. Heute stellt sich die Situation viel komplexer dar: Scale-out-Storage kann sich über mehrere Rechenzentren und Standorte erstrecken. Ein einzelner Namespace kann heute weit über die Grenzen eines Standortes oder sogar eines Landes hinausgehen. In einer hybriden Cloud können einige Daten vor Ort gehalten und andere Datenarten zu diversen Cloud-Diensten migriert werden.

Bei ständig steigenden Datenbeständen und zahlreichen Orten, wo diese gelagert werden können, wird es immer schwieriger den Überblick zu behalten, wo genau die Daten überhaupt sind. Dies kann jedoch sehr ernste Folge haben, da Unternehmen sich an die Gesetze an ihrem Standort halten müssen. In vielen Ländern regeln heute Datenschutzgesetze die möglichen Speicherorte und Zugriffsbestimmungen und insbesondere innerhalb der EU gelten strenge Datenschutzregeln. Die Gesetzgebung ändert sich jedoch regelmäßig, was die Einhaltung von Vorschriften erschwert – vor allem, wenn passende Steuerungsmittel fehlen.

Wo genau sind die Daten eigentlich?

Die Kontrolle des Zugriffs auf Daten gehört seit jeher zur Kernkompetenz von Serviceanbietern. Die Steuerung, wo sich Daten aufhalten, hatte bisher hingegen eine weniger hohe Priorität. Dies führte zu der Situation, dass Cloud-Anbieter für die in ihren Rechenzentren gespeicherten Daten ein Dutzend Verschlüsselungsarten und physische Sicherheitseinrichtungen anbieten, ihren Kunden auf Anhieb aber nicht einmal sagen können, wo sich deren Daten physisch befinden. Dies liegt daran, dass viele Serviceanbieter aus Sicherheitsgründen auf mehrere verteilte Standorte setzen. Im schlimmsten Fall international verteilt, samt Anbindung in die Public Cloud. Auch hybride Cloud-Szenarien mit mehreren Standorten, vor Ort und in der Cloud, erhöhen die Unsicherheit. Um sicher zu sein, wo sich Daten physisch befinden, bieten nun automatisierte Speicherrichtlinien und ein Daten-GPS die richtigen Lösungen.

Automatisierte Speicherrichtlinien

Richtlinien für die Speichersicherung sollen sowohl die Sicherheit als auch den Schutz der Daten gewährleisten. Allerdings sind diese Regeln immer nur so gut, wie die Menschen, die sie umsetzen. Einen Schritt weiter als normale Regularien, die den Speicherort von Daten festlegen können, gehen automatisierte Speicherrichtlinien, die für Personen oder Gruppen in Organisationen automatisch festlegen, wo und wie Daten gespeichert und verschoben werden dürfen. So können rollenbasierte Speicherrichtlinien beispielsweise für IT-Administratoren oder geschäftsführenden Personen erstellt werden, die es ihnen ermöglichen, Daten über eine beliebige Anzahl physischer Rechenzentren zu verteilen und dennoch gemeinsam zu verwalten. So können effektiv Regeln für die physische Speicherung von Kopien erstellt werden. Beispielsweise eine Regel für jeweils zwei Kopien in einem Rechenzentrum in Deutschland, eine Kopie in einem niederländischen Rechenzentrum, aber keine Kopie in den USA. So lassen sich Datensicherheit und Datenschutz über die Datensteuerung verbinden. Noch einen Schritt weiter geht das Daten-GPS, das den Speicherort von Daten bis auf das Laufwerk im Server genau ermitteln kann und damit volle Transparenz schafft.

RZ 1, Rack 3, Server 4, Laufwerk 4 – das Daten-GPS macht’s möglich

Selbst wenn man genaue rollenbasierte Richtlinien definiert hat – woher weiß man, ob eine einmal eingerichtete Richtlinie auch sauber ausgeführt wird? Hier kommt das Daten-GPS ins Spiel. Ähnlich wie ein GPS-Gerät lässt das Daten-GPS exakt wissen, wo jeder Teil von Daten gespeichert liegt: ob vor Ort, in einer hybriden Cloud oder bei einem gehosteten Cloud-Dienst. So lässt sich nach dem Einrichten einer Speicherrichtlinie deren Funktionalität testen und validieren. Ein Daten-GPS verschafft IT-Einrichtungen neben zusätzlicher Sicherheit auch zusätzliche Glaubwürdigkeit, da man damit Kunden die Standorte ihrer Daten weltweit exakt angeben kann. Ein Daten-GPS zeigt nicht nur an, wie viele Kopien einer Datei es gibt, sondern auch, wo sich diese Dateien befinden. Beispielsweise im deutschen Rechenzentrum 1, auf Rack 3, auf Server 4, auf Laufwerk 4. Es funktioniert ähnlich, als würde man für eine bestimmte Datei eine Nadel auf eine Weltkarte stecken.

Jon Toor, CMO, Cloudian/hei

 


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