Karsten Sontow
Die Anforderungen an ERP-Systeme entwickeln sich rasant weiter. 2025 stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre ERP-Lösungen zunehmend als Innovationsmotoren zu nutzen, um Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Eine aktuelle Studie zeigt: Die Anwenderzufriedenheit mit ERP-Systemen bewegt sich zwischen „Top-Bewertung“ und „Ernüchterung“. Über 1.700 Unternehmen haben ihre ERP-Lösungen bewertet und dabei Licht und Schatten auf den ERP-Markt geworfen. Welche Systeme können die Erwartungen der User erfüllen und wo bleiben sie hinter den Anforderungen zurück?
Die Trovarit AG hat die Ergebnisse der Studie „ERP in der Praxis 2024/2025“ veröffentlicht. Über 1.700 Anwender bewerteten mehr als 40 ERP-Lösungen. Während die Software selbst positiv abschneidet, gibt es Kritik an den Serviceleistungen der Anbieter, der mobilen Nutzbarkeit und der Performance. Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt als wichtiger Trend zunehmend an Bedeutung.
ERP-Systeme sind zentrale Bausteine moderner Unternehmensinfrastruktur. Sie integrieren verschiedene Geschäftsprozesse und ermöglichen eine reibungslose Kommunikation und Datenverarbeitung innerhalb eines Unternehmens. Dabei sollten sich Nutzenbeitrag der ERP-Lösung und die täglichen Herausforderungen im Betrieb der Software allerdings die Waage halten, ansonsten haben Unternehmen nichts gewonnen.
Im letzten Jahr sorgte die SAP-Meldung Innovationen, vor allem im Bereich der Künstlichen Intelligenz nur noch für Cloud-Kunden zur Verfügung zu stellen, für Furore. Während der Cloudbetrieb Software-Anbietern erhebliche Vorteile bietet – wie z.B. die schnellere, flexiblere und kosteneffizientere Bereitstellung ihrer Produkte – wird er anwenderseitig immer noch mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden. Wie der Cloud-Einsatz in deutschen Unternehmen aktuell aussieht, hat die Studie ERP in der Praxis untersucht.
Die Ergebnisse der aktuellen Trovarit Studie „CRM in der Praxis“ liegen vor. Mit einem „Gut plus“ in der Gesamtnote können die CRM-Anbieter zufrieden sein. Aus den Erfahrungswerten der teilnehmenden CRM-Anwender lässt sich ablesen, worauf Unternehmen im Rahmen der Auswahl, Einführung und des Betriebs der CRM-Lösung besonderes Augenmerk legen sollten. Nutzenpotential und Herausforderungen des CRM-Einsatzes sollten sich die Waage halten.
Die Anwendungsentwicklung mittels Low-Code-Plattformen zu vereinfachen, ist eigentlich ein alter Schuh. Seit fast zehn Jahren sollen solche Plattformen selbst Laien dabei behilflich sein, neue Anwendungen zu erstellen. Und in Zeiten von Fachkräftemangel, v.a. im Entwicklungsumfeld, erleben die Low-Code-Plattformen einen neuerlichen Boom. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob solche Self-Made-Applikationen ERP-Lösungen bald überflüssig machen können.
Von KI spricht man, wenn Computersysteme Aufgaben erfüllen, die eigentlich menschliche Intelligenz erfordern. Mithilfe von Algorithmen kann Künstliche Intelligenz alle ihr zugänglichen Daten auf Muster und Strukturen überprüfen, um sie miteinander in Beziehung zu setzen. Dadurch kann sie relevante Informationen aufspüren, Rückschlüsse ziehen oder Vorhersagen treffen. Trifft KI-Technologie auf ERP-Lösungen, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen.
ERP-Lösungen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse digital abzubilden und zu verwalten. Laut der aktuellen Studie „ERP in der Praxis“ haben sie einen Lebenszyklus von etwa 13 Jahren. Aus der langen Nutzungsdauer ergibt sich die Notwendigkeit, dass die ERP-Infrastruktur regelmäßig modernisiert wird. Dies erfolgt durch (kleinere) Updates sowie von Zeit zu Zeit durch (größere) Release-Wechsel. Diese sind unbedingt notwendig, will man kein Dasein im Schatten des technologischen Fortschritts fristen.
Fragt man den Autohändler nach den Kosten für einen Neuwagen, kann er diese Frage meist nicht genau beantworten. Denn je nach Modell und Ausstattung kann hier eine große Spanne liegen. Ähnlich verhält es sich beim „Kauf“ einer ERP-Lösung. Hier haben zahlreiche Faktoren wie etwa der Funktionsumfang, die Anzahl der Nutzer, etwaige Anpassungen, sowie Schulung und Wartung Einfluss auf die Gesamtkosten.