Weg von der SAP Business Suite und hin zu SAP S/4HANA Cloud: Zusammen mit optimierten Abläufen sinken so laut SAP die IT-Ausgaben um 20 Prozent. Das Prozesswissen der Walldorfer erweitert der Kauf von Signavio.
Startschuss: ‚RISE with SAP‘ nennt sich ein Angebotsbündel des Walldorfer Softwareherstellers, das Unternehmen dabei helfen soll, ihre Abläufe mit SAP S/4HANA Cloud zu vereinfachen und in die Cloud zu migrieren. Angesprochen sind Betriebe aller Branchen und Größen, die aktuell ihre Software im eigenen Rechenzentrum betreiben.
„Mit unserer Business Transformation werden Unternehmen widerstandsfähiger, effizienter und agiler und können Innovationen schneller umsetzen“, verspricht SAP-Vorstandsprecher Christian Klein. „Die Total Cost of Ownership sinken in der Cloud um 20 Prozent.“
Im Rahmen einer ganzheitlichen „Business Transformation as a Service“ werden Unternehmen laut SAP-Vorstandsprecher Christian Klein „widerstandsfähiger, effizienter und agiler“ und können Innovationen schneller umsetzen. Die IT-Ausgaben sollen gleichzeitig schrumpfen: Klein verspricht bei der Vorstellung des Angebots eine Senkung der Total Cost of Ownership um 20 Prozent im Vergleich zu den bisherigen Inhouse-Systemen. Gelten soll das sowohl bei einer Public Cloud als auch bei einer Private Cloud.
Signavio optimiert Prozesse in der Cloud
Um den ganzheitlichen Anspruch zu erfüllen, geht ‚Rise with SAP‘ über die blanke Migration der IT-Systeme in die Cloud hinaus. Im Rahmen der Transformation optimieren IT-Architekten die Geschäftsprozesse anhand von Erfolgsbeispielen aus der Industrie. Im Rahmen von Business Process Intelligence will Klein die Erfahrung von mehr als 400.000 SAP-Kunden nutzen, um in den Abläufen eines Unternehmens Ineffizienzen und Lücken zu erkennen und zu beseitigen. Um ihr Know-how in dieser Disziplin zu erweitern, kündigt SAP die Übernahme des Berliner Anbieters Signavio an, der eine Cloud-Lösung für das Prozess- und Enscheidungsmanagement anbietet. Diese soll künftig die Schwachstellen in Arbeitsabläufen von SAP-Kunden aufdecken.
Auch beim Standardisieren von SAP-Systemen hilft Signavio laut Klein: „Untersucht man die Modifikationen in einer typischen Instanz von SAP ECC, die seit mehreren Jahren läuft, dürften 90 Prozent der Änderungen entfallen, weil sie inzwischen nicht mehr genutzt werden. Der verbleibende Rest lässt sich zur Hälfte durch den SAP-Standard ablösen, der über die Zeit funktional zugelegt hat.“
Standardisierte Prozesse reduzieren Komplexität
Bei der Migration in die Cloud und beim Wechsel zu standardisierte Lösungslandschaften sollen den Unternehmen automatisierte Services von SAP-Partnern helfen. Die Cloud-Infrastruktur kann in einem SAP-Rechenzentrum laufen, bei einem SAP-Partner oder auch bei einem Hyperscaler. So profitieren die Kunden laut Klein von Infrastructure as a Service, ohne ihre Daten und Systeme an einen bestimmten Anbieter zu binden.
Das Orchestrieren aller Elemente des intelligenten Unternehmens übernimmt die Lösung SAP S/4HANA Cloud, die über fortgeschrittene Analytik, Künstliche Intelligenz und Robotic Funktionen für Process Automation verfügt. Die technische Basis Business dafür liefert die Business Technology Platform. Eine gemeinsame semantische Schicht für sämtliche Applikationen ermöglicht dabei das Planen und Steuern in Echtzeit. SAP-Partner oder auch Systemarchitekten in den Unternehmen können die Lösungen unter Verwendung desselben Datenmodells um Branchenfunktionen erweitern.
Kollaboration und E-Procurement ohne Medienbruch
Ein weiteres Element des von SAP ausgerufenen intelligenten Unternehmens ist die Online-Beschaffung. Über das Angebotsbündel ‚Rise with SAP‘ enthalten die Kunden Zugriff auf das Procurement-Netzwerk Ariba, an das aktuell mehr als 5 Millionen Unternehmen angeschlossen sind.
Um neben all diesen Optimierungen im Backend auch das Frontend zu optimieren, integriert SAP künftig Funktionen der Kollaborationslösung Microsoft Teams in die hauseigenen Business-Anwendungen. So können beispielsweise Anwender von SAP S/4HANA oder SAP Success Factors ihre Geschäftspartner direkt ansprechen, ohne dabei das Programm zu wechseln. Die Lizenz für Microsoft Teams müssen die Unternehmen auch bei ‚RISE with SAP‘ separat erwerben.
Die Business-Prozesse gelten als größter Hebel
Bei der Deutschsprachigen SAP-Anwendervereinigung DSAG findet SAPs Initiative ein positives Echo: „Cloud-basierte Lösungen bieten SAP-Anwendern ein enormes Potenzial, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern“, berichtet Steffen Pietsch, DSAG-Fachvorstand für Technologie. „Die Chance dabei liegt in der Optimierung der Geschäftsprozesse. Ein reines ‚Lift and Shift‘ der On-Premise-Systeme in die Cloud kann daher nur der erste Schritt sein. SAP muss nun gemeinsam mit den Partnern Wege aufzeigen, wie Unternehmen ihre oft hochgradig angepassten Abläufe standardisieren und aus der Business Suite nach S/4HANA Cloud überführen.“
Thomas Henzler, DSAG Fachvorstand Lizenzen und Wartung, fordert von der SAP „einen transparenten Prozess“ über die kompletten Inhalte des Angebots: „Dies fängt beim Übergang der On-Premise-Lizenzen in eine Cloud-Subscription an und reicht über einheitliche und schlanke Cloud-Verträge bis hin zu einem möglichen Exit Konzept aus der Cloud.“
Aktuell nutzen laut Klein 130 Pilotkunden das Angebotsbündel, darunter Siemens. Sämtliche Services sind umgehend verfügbar. Jürgen Frisch
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