Kleinstunternehmen haben im Verhältnis zu ihrem Gewinn den höchsten Aufwand bei der Steuerbuchhaltung. Das zeigt eine Marktstudie des Softwareanbieters Sage. Automatisierung könnte hier helfen.
Betriebe mit 1 bis 4 Mitarbeitern wenden rund doppelt so viel Zeit für die Verwaltung ihrer Steuern auf wie Unternehmen mittlerer Größe (100 bis 499 Mitarbeiter). Außerdem verwenden Kleinstunternehmen prozentual auch den höcchsten Anteil ihrer Arbeitszeit für die Steuerverwaltung pro Jahr. Das zeigt eine Marktstudie im Auftrag von Sage, Anbieter für Cloud-basierte betriebswirtschaftliche Standardsoftware.
Für die globale Studie mit dem Titel „Die Auswirkungen von Steuern auf kleine Unternehmen“ („A Taxing Problem: the impact of tax on small businesses“) hat Plum Consulting im Auftrag von Sage mehr als 3.000 Unternehmen in elf globalen Märkten befragt. Im Vordergrund standen die Folgen der Steuersysteme für die Effizienz kleiner und mittlerer Unternehmen weltweit.
Laut der Studie wenden Kleinstunternehmen in Deutschland insgesamt rund zwölf Tage pro Jahr für die Buchführung der Steuern auf. Das entspricht vier Prozent ihrer Arbeitszeit. Im Durchschnitt setzen diese Unternehmen fünf Prozent der Belegschaft eines Unternehmens für die Verwaltung der Steuern in der Buchhaltung ein. Sowohl weltweit als auch in Deutschland zahlen Kleinstunternehmen im Verhältnis zu ihren Gewinnen den höchsten Anteil an Steuern. Darüber hinaus sind kleine und mittlere Unternehmen im Vergleich zu größeren Unternehmen mit einer höheren Gesamtsteuerbelastung konfrontiert.
Die Studie analysiert zudem den Einfluss von direkten und indirekten Steuerkosten auf kleine und mittlere Unternehmen. Demnach besteht ein starker negativen Zusammenhang zwischen dem prozentualen Anteil der Steuern am Gewinn und der Größe des Unternehmens – sowohl gemessen an der Mitarbeiterzahl als auch am Umsatz. Der unverhältnismäßig hohe Aufwand für die steuerliche Buchhaltung bremst die Produktivität der Firmen.
Nach den Zahlen aus dem Statistischem Bundesamt gehören in Deutschland 99 Prozent der Betriebe zur Kategorie „kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU). Sie leisten damit einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Erwerbstätigen arbeiten laut Studie Untermnehmen dieser Größe.
„Kleine und mittlere Unternehmen treiben das Wachstum der deutschen Wirtschaft an“, erläutert Andreas Zipser, Vice President Sales bei Sage in Deutschland. „Es ist daher wichtig, dass wir ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit fördern.“ Liquidität und Ertragskraft könnten diese Betriebe verbessern, indem sie Prozesse automatisieren – beispielsweise in der Buchhaltung. Digitalisierung und Cloud-Technologie würden dabei helfen.
Eine Zusammenfassung der Studie steht hier zum Download bereit. Jürgen Frisch
Quelle: Sage / Plum Consulting
Kleine Unternehmen wenden die meisten Arbeitstage pro Jahr für die steuerliche Buchhaltung auf.
Quelle: Sage / Plum Consulting
Der prozentuale Anteil der Mitarbeiter-Tage pro Jahr für die steuerliche Buchhaltung liegt mein Kleinstunternehmen am höchsten.