Start Branchen Open Source Automotive Software im Fokus der Eclipse Foundation

Open Source Automotive Software im Fokus der Eclipse Foundation

Vereinfachte Integration, verbesserte Governance sowie strategische Investitionen der Unternehmen – das empfiehlt der Open-Source-Verband Eclipse Foundation als Starthilfe für Software Defined Vehicles. Quelloffene Software genießt der Autoindustrie Rückhalt.

Automotive Software
Quelle: RicAguiar | www.istockphoto.com

Open Source Automotive Software: „Open Source ist in der modernen Fahrzeugkonstruktion eine überaus transformative Kräfte “, berichtet Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation. „Jeder grundlegende Paradigmenwechsel bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. Wir machen diese Hürden sichtbar, damit die Community gemeinsam Lösungen entwickelt, um den Weg für Software Defined Vehicles zu ebnen.“

In der Studie „Challenges Facing Open Source Software in the Automotive Ecosystem“ untersucht die Eclipse Foundation die spezifischen Herausforderungen, mit denen Entwickler und Entscheidungsträger beim Einsatz von Open-Source-Software in Software Defined Vehicles konfrontiert sind.

Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag der Software Defined Vehicle Working Group der Eclipse Foundation. Befragt wurden 300 Entwickler und Führungskräfte von führenden OEMs und Tier-1-Zulieferern. Die Ergebnisse unterstreichen die Schlüsselrolle von Open-Source-Software für Flexibilität, Innovation und Effizienz in der Automotive-Branche.


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Artikel
Potenziale KI-gestützter Human Empowerment-Systeme
Industrie 4.0 erlebbar machen: Ein Human-Empowerment-System als Schlüssel zur Umsetzung in der Automobilproduktion
Autor: Prof. Günther Schuh, Dr. Alexander Keuper, Lennard Knobel, Felix Stein, WZL der RWTH Aachen University
Erschienen: 2025-03-18
Schlagworte: Automotive, Fertigungsindustrie, Human Empowerment-Systeme, Industrie 4.0, KI-Lösungen, Künstliche Intelligenz
Die Potenziale von Industrie 4.0 stellen für die deutsche Automobilindustrie eine Chance dar, den aktuellen globalen Herausforderungen gestärkt zu begegnen. KI-basierte Ansätze in Kombination mit lösungsneutralen Dateninfrastrukturen können hierzu signifikant beitragen. Im Forschungsprojekt NuMA 4.X wird ein KI-basiertes Human-Empowerment-System zur Qualitätsprädiktion von automatisierten Bahnfügeprozessen erarbeitet, um die Resilienz des Prozesses zu steigern und die Aufwände zur Qualitätskontrolle zu reduzieren.
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Die Software Defined Vehicle Working Group ist eine Arbeitsgruppe der Eclipse Foundation, welche die Open-Source-Entwicklung von Technologien für das programmierbare Fahrzeug der Zukunft fördert. Software gilt hier als Taktgeber der künftigen Features, Funktionalitäten und Prozesse. Mit über 50 Mitgliedern, darunter Automobilhersteller, globale Cloud-Provider, Technologie-Innovatoren und Partner in der Lieferkette, genießt die Initiative in der Automobilbranche einen starken Rückhalt. Die Eclipse Foundation wiederum bietet einer globalen Community von Entwicklern und Organisationen eine geschäftsfreundliche und skalierbare Umgebung für die Zusammenarbeit rund um Open-Source-Software.

Fünf Ergebnisse stechen in der Studie heraus

  • Open Source glänzt mit Performance, Security und Anpassungsfähigkeit

Als Pluspunkte von Open-Source-Software betrachten sowohl Entscheidungsträger als auch Entwickler eine gute Performance, eine hohe Security und eine große Anpassungsfähigkeit.

  • Integration und Leistungsverbesserung erfordern Investitionen

Als potenzielle Hürden benennen die Befragten die komplexe Integration, die kontinuierliche Optimierung der Echtzeit-Performance und die Skalierbarkeit. Um diese Probleme zu lösen, sind gezielte und langfristige Investitionen nötig.

  • Managementaufwand und Planbarkeit bleiben Herausforderungen

Auf die Frage nach Bereichen, die sorgfältige Kontrolle benötigen, verweisen Entscheidungsträger auf die langfristige Planung, die Compliance und auf das Abhängigkeitsmanagement.

  • Standardisierung und Interoperabilität schaffen technischen Mehrwert

Kosteneinsparungen bringen wirtschaftlichen Nutzen, Standardisierung und Interoperabilität hingegen technischen Mehrwert. Beide Aspekte tragen dazu bei, betriebliche und technische Hürden zu rechtfertigen und abzumildern.

  • Die Community stärkt das Vertrauen in Open-Source-Projekte

Die Betreuung durch eine Open Source Foundation trägt zur Glaubwürdigkeit, Stabilität, Nachhaltigkeit und Orientierung bei. Davon ist die große Mehrheit der Befragten überzeugt.

Drei Handlungsempfehlungen für Entwickler, Unternehmen und Politik

Angesichts der beschriebenen Erkenntnisse empfiehlt die Eclipse Foundation drei konkrete Schritte, und zwar jeweils für spezifische Zielgruppen:

  • Softwareentwickler sollten sich für eine vereinfachte Integration von Open-Source-Software durch verbesserte Tools, Dokumentation und Prozesse einsetzen. Die aktive Mitarbeit in Open-Source-Communities sei wichtig, um auf Ressourcen zuzugreifen und langfristige Projektstabilität zu sichern.
  • Führungskräfte in Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass Open Source zwar klare Vorteile bietet, dass sich diese aber nur durch gezielte Investitionen in Integration, Wartung, Governance und Management vollständig ausschöpfen lassen.
  • Die Entscheidungsträger aus der Politik sollten nach Meinung der Eclipse Foundation Rahmenbedingungen schaffen, welche die Rolle von Open-Source-Organisationen stärken. Auf der Wunschliste stehen Maßnahmen zur Projektstabilität, Sicherheitsüberprüfungen und transparente Governance-Strukturen. Jürgen Frisch