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RobVision: Industrieroboter für effiziente Automatisierung

Flexibilität auch in unstrukturierten Umgebungen durch Computer Vision und Machine Learning: Mit dem Automatisierungssystem RobVision orientieren sich Industrieroboter in ihrer Umgebung und greifen Bauteile. Der hohe Autonomiegrad steigert die Automatisierung.

Automatisierung mit RobVision
Nach dem Training des analytischen Modells in der Automatisierungsplattform RobVision erkennen Industrieroboter auf einem Bild ein entsprechendes Objekt und berechnen die Greifposition. (Quelle: RobCo)

Intelligente Maschinen: Das Automatisierungssystem RobVision von RobCo ermöglicht es Robotern, ihre Arbeitsumgebung zu erkennen, zu verstehen und autonom zu handeln. Die Maschinen können Bewegungsabläufe ausführen, ohne dass ihnen zuvor jeder Schritt antrainiert werden muss. RobVision passt laut Aussage des Anbieters die Fähigkeiten dynamisch an, reduziert den Implementierungsaufwand und steigert so die Effizienz der Automatisierung mit RobVision.

Mittelständische Fertiger müssen im Rahmen von Industrie 4.0 dem Fachkräftemangel begegnen und dabei stets ihr Budget im Auge behalten. Modulare Roboter, die sich schnell an wechselnde Bedingungen anpassen lassen, sollen hier einen Ausweg bieten.

Mustererkennung erfasst die Umgebung

RobVision nutzt Künstliche Intelligenz, um die Flexibilität der Roboter zu erhöhen. Dank Computer Vision und maschinellem Lernen können sie auch in unstrukturierten und dynamischen Umgebungen autonom arbeiten. Die Roboter kommunizieren mit einer Kamera, die Bilder der Umgebung aufnimmt und an RobVision überträgt. Künstliche Intelligenz verarbeitet diese Bilder, erkennt das zu greifende Objekt und berechnet automatisch die Greifposition. Somit können die Roboter beispielsweise Bauteile präzise von unsortierten Flächen entnehmen.

Das Training läuft in der Cloud

Um dem System zu zeigen, welches Objekt es greifen soll, lädt der Anwender eine CAD-Datei des Objekts (Computer Aided Design) auf die Cloud-Plattform RobCo.Studio hoch. Basierend auf diesen Daten generiert das System synthetische Bilder des Objekts in verschiedenen Positionen und Umgebungen und nutzt diese für die Mustererkennung. Nach dem Training wandert das Modell auf das Edge Device. Hier erfolgt dann die Verarbeitung der Bilder, während der Roboter läuft. Nach Abschluss der Lernphase erkennt das Modell das entsprechende Objekt und dessen Position. RobVision identifiziert Objekte in der Produktion, ohne sie zuvor in der realen Welt gesehen zu haben.

In RobVision kalibrieren Anwender die Kamera, adjustieren die Greifposition, wählen Objektmodelle aus und testen die Leistungsfähigkeit des Systems. Im Editor, wo der Arbeitsablauf des Roboters über verschiedene Nodes konfiguriert wird, stehen zwei Nodes zur Verfügung: Vision Trigger und die Vision Execution. In der Trigger Node wird ein Bild aufgenommen, verarbeitet und die Position des Objekts ermittelt, bevor in der Execution Node die Greifoperation erfolgt.

Eine Nachrüstlösung für Roboter

Beim Kauf eines modularen Roboters von RobCo kann das Automatisierungssystem RobVision hinzugebucht werden. Es lässt sich auch für bestehende Roboter dieses Herstellers nachrüsten. Der Kunde erhält die Kamera, die dazugehörige Software und eine Beschreibung des Installationsprozesses. Dieses System soll Unternehmen in die Lage versetzen, flexibel auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren, ohne dass eine ständige Neuprogrammierung nötig ist. Automatisiertes Lernen und präzise Entscheidungsfindung sollen den Implementierungsaufwand senken und gleichzeitig die Betriebszeiten der Robotik-Anwendungen erhöhen.

Konfiguration braucht kein Spezial-Know-how

Dank der No-Code-Lösung RobVision können Anwender die eingesetzten Roboter remote über einen digitalen Zwilling konfigurieren, implementieren und managen. Mittels Plug-and-Play lassen sich Anwendungsfälle konfigurieren, ohne dass dafür tiefgehende technische Kenntnisse erforderlich sind. Unternehmen profitieren laut Anbieter von einer flexiblen Lösung, die sofort einsatzbereit ist. Standzeiten und manuelle Eingriffe würden minimiert, während gleichzeitig die Effizienz und Profitabilität zulegten. Insgesamt biete RobCo eine kostengünstige End-to-End-Automatisierungslösung mit Hard- und Software aus einer Hand.

Die RobCo GmbH wurde 2020 von einem Team rund um Roman Hölzl am Lehrstuhl für Robotik und Künstliche Intelligenz an der Technischen Universität München gegründet. Das Unternehmen erstellt modulare und vernetzte Roboter-Lösungen, mit denen sich manuelle Aufgaben automatisieren lassen. Die Einsatzfelder reichen von der Maschinenbeschickung, über das Palettieren und Dispensieren bis hin zum Schweißen. „Mit modularen Robotern und RobVision heben wir die Automatisierung auf ein neues Niveau,“ erklärt CEO Roman Hölzl. „Unser Autonomy-Ansatz zielt darauf ab, intelligente Systeme miteinander zu vernetzen.“ Jürgen Frisch


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Artikel
MES-Einführung in einem Forschungsverbund – Erfahrungsbericht aus der Halbleiterindustrie
Autor: Dr. Hans-Hermann Wiendahl, Andreas Kluth, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart
Erschienen: 2023-03-20
Dateigröße: 724,93 KB
Schlagworte: Case Study, Industrie, MES, MES-Auswahl, Success-Story
Das beschriebene MES-Projekt umfasste die dafür nötigen Vorarbeiten inkl. der MES-Auswahl sowie die eigentliche MES-Einführung. Der betrachtete Forschungsverbund mit 11 sogenannten Forschungs-Fabs ist der größte europäische Kompetenzträger in der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Mikro- und Nanoelektronik mit über 4.500 Mitarbeitern und einem technisch sehr heterogenen Anlagenpark. Das MES soll im Schwerpunkt die technologische Prozesssteuerung und -entwicklung aber auch die logistische Prozesssteuerung verbessern und zielt perspektivisch auf eine papierlose Fabrik.
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