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Die Digitalpolitik braucht den Blick auf die Daten

Der IT-Branchenverband Bitkom zieht eine durchwachsene Bilanz der Digitalpolitik der Bunderegierung. Abgesehen von Vorzeigebeispielen muss Deutschland dringend aufholen. Das klappt nur, wenn die Rolle von Daten ins Zentrum gestellt wird.

Quelle: Pixabay via NetApp

82 Prozent ihrer Digitalvorhaben hat die große Koalition in der aktuellen Legislaturperiode ganz oder teilweise umgesetzt. Der Digitalverband Bitkom bezeichnet die Bilanz der Digitalpolitik als „durchwachsen“, verweist darin aber auch auf einige gute Beispiele im Gesundheitswesen oder dem Bildungssektor. Im internationalen Vergleich, den etwa die Verbraucherumfrage Digital Sentiment Survey von McKinsey & Company herstellt, hinkt Deutschland hinterher. Das Tempo der digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft muss deutlich anziehen, wenn Deutschland den Rückstand aufholen will, der sich unter anderem in einem schwach ausgeprägten digitalen Nutzungsverhalten der Deutschen (65 Prozent) gegenüber dem europäischen Durchschnitt (80 Prozent) äußert.

Selbst beim Betrachten der Positivbeispiele trübt sich das Bild. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte und den Gesundheits-Apps auf Rezept wurden Weichen für das digitale Gesundheitswesen gestellt. In der Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen, bei Diagnosen von Krankheiten oder in der Telemedizin liegt Deutschland aber weit hinter den USA und Spanien zurück, wie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt. Der Digitalpakt Schule hat zwar mittlerweile viele Finanzhürden genommen, aber das Geld fließt weiterhin zu langsam. Ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, IT-Services stärker zu integrieren, damit Lernprozesse erfolgreicher ablaufen.

Daten sind die Basis der Digitalisierung

Auch Wirtschaft und Forschung, gerade in Klimafragen, verlangen umfangreiche und nachhaltige Digitalisierungsmaßnahmen. Nötig ist eine flächendeckende Versorgung mit 5G Mobilfunk, ansonsten verliert Deutschland in der digitalisierten Arbeitswelt den Anschluss. Parallel müssen sich Unternehmen und der Staat cyber-resilient aufstellen, damit Cyberattacken ins Leere laufen. Generell sollten alle Akteure in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Fähigkeit erlangen, das volle Potenzial aus den verfügbaren Daten zu heben. Erhebung, Transfer, Auswertung und Nutzung von Daten brauchen höchste Priorität. Dafür sind mehrere Fortschritte nötig:

  • Dateninfrastrukturen leistungsfähig und nachhaltig ausgestalten,
  • Innovative und verantwortungsvolle Datennutzung steigern,
  • Datenkompetenz erhöhen und Datenkultur etablieren,
  • Den Staat zum Vorreiter machen.

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Digitalisierung ist eine Chance für Deutschland. Dem Staat obliegt es dabei, eine Führungsrolle einzunehmen. Das angedachte Digitalministerium könnte sich als passendes Instrument erweisen, um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sowie innovative Technologieprojekte zentral zu steuern und zu beschleunigen. Die Unternehmen nimmt das nicht aus der Verantwortung. Sie müssen ihre Herausforderungen im Umgang mit Daten lösen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. jf


Über den Autor

Quelle: NetApp

Peter Hanke ist Geschäftsführer Deutschland bei NetApp, einem globalen Cloud- und Daten-orientierten Softwareanbieter.