Wegen der COVID-19-Pandemie verstärken Unternehmen ihr Cloud-Engagement. Das zeigt eine Umfrage des Datenbank-Spezialisten MariaDB Corporation. Datenbanken in der Cloud gelten demnach als Stabilitätsanker.

Archivierung CloudDie Mehrheit der befragten IT-Verantwortlichen will mehr Anwendungen in die Cloud bringen und Heimbürostrategien dauerhaft im Unternehmen verankern. Das zeigt eine Umfrage unter  559 IT- und Entwicklungsverantwortliche in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die MariaDB Corporation im Mai in Zusammenarbeit mit Propeller Insights durchgeführt hat.

Fast alle Befragten (99 Prozent) geben an, dass die Corona-Pandemie aktuell Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat. Für 2021 erwarten die IT-Verantwortlichen lediglich eine geringfügige Verbesserung, wobei 84 Prozent mit anhaltenden Folgen rechnen. 74 Prozent der Befragten gehen von einer zweiten Infektionswelle aus. Um sich darauf vorzubereiten, wollen 51 Prozent mehr Anwendungen in die Cloud verlagern. Die deutschen IT-Manager unterscheiden sich kaum von ihren Kollegen: hierzulande wollen 53 Prozent ihr Cloud-Engagement verstärken.


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Pandemie beschleunigt Cloud-Nutzung

Das Ziel der Umfrage war es, Daten zu den Auswirkungen von Corona auf den IT-Betrieb zu erheben. Im Vordergrund stand dabei die Entwicklung der Cloud-Nutzung, zudem wurde die aktuelle und künftige Situation in den Unternehmen in Hinblick auf Veranstaltungen und persönlichen Austausch beleuchtet. Ein weiterer Fokus war der Einsatz von Cloud-basierenden Datenbanken wie MariaDB SkySQL.

Das zentrale Ergebnis der Umfrage: 40 Prozent aller befragten Unternehmen beschleunigen ihren Umstieg in der Cloud, in Deutschland sind es sogar 55 Prozent. Um sich für eine länger anhaltende Pandemie fit zu machen, fassen Unternehmen weitere Maßnahmen ins Auge:

  • 51 Prozent der Befragten weltweit (53 Prozent in Deutschland) planen den Umzug weiterer Anwendungen in die Cloud;
  • 39 Prozent (Deutschland: 33 Prozent) zielen darauf ab, die IT vollständig in die Cloud zu verlagern;
  • 32 Prozent (22 Prozent der Befragten in Deutschland) beginnen nun mit dem Umzug in die Cloud.

 Cloud-Skeptiker sind eine Minderheit

Auch Cloud-Skeptiker gibt es: 24 Prozent aller Befragten geben an, dass sie wegen Corona ihren Umzug in die Cloud verlangsamen. Umfrageteilnehmer aus den Vereinigten Staaten bilden hier mit 36 Prozent die größte Gruppe, während in Großbritannien nur 12 Prozent der IT-Verantwortlichen ihr Cloud-Engagement bremsen wollen. In Deutschland vertreten 16 Prozent diese Position.

Speziell in Hinblick auf Datenbanken hat die Umfrage ermittelt, was die Unternehmen von einem Wechsel in die Cloud abhält. Eine gewichtige Rolle spielen hier Sicherheitsbedenken: 76 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Deutschland betrachten das als Hindernis. Fragen der Kompatibilität sind bei knapp der Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) ein Hemmnis. Der Preis hält 41 Prozent der Befragten vom Umstieg auf Cloud-Datenbanken ab.

Heimbüros und abgesicherte Fernzugriffe

Wegen einer möglichen zweiten Corona-Welle rechnen weltweit 74 Prozent der Befragten mit neuen Herausforderungen für die Unternehmen. Die IT-Verantwortlichen in Deutschland sind hier deutlich optimistischer. Hier erwarten nur 65 Prozent der Teilnehmer eine solche Situation. Dennoch bereiten sich die meisten Unternehmen auf künftige Beeinträchtigungen vor. Die Verlagerung weiterer Anwendungen in die Cloud ist für die meisten Unternehmen dabei ein wichtiges Mittel (53 Prozent), gefolgt von Strategien für dauerhafte Möglichkeiten von Heimbüros (51 Prozent). Die Möglichkeit von abgesicherten Fernzugriffen für die Mitarbeiter folgt mit 47 Prozent auf Platz drei der Aufgabenliste. In den Vereinigten Staaten liegen die Prioritäten leicht anders: Hier führt der Fernzugriff die Liste an, die vermehrte Verlagerung von Anwendungen in die Cloud folgt auf Platz zwei.

Eine der ersten Folgen der Corona-Pandemie war die Absage von Firmen- und Technologieveranstaltungen. Während eine überwältigende Anzahl von Befragten die Absagen bedauert, geben 67 Prozent an, dass sie die persönliche Teilnahme an einer Veranstaltung frühestens 2021 in Betracht ziehen. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer aus Deutschland vermissen Unternehmens- und Technologieveranstaltungen „sehr“ oder „extrem“. Lediglich 31 Prozent könnten sich jedoch die Teilnahme an einer Veranstaltung noch in diesem Jahr vorstellen. In diesem Punkt zeigen sich die deutschen IT-Verantwortlichen deutlich zurückhaltender als ihre US-Kollegen. Dort würden 41 Prozent auch in diesem Jahr eine Veranstaltung besuchen, während 58 Prozent das frühestens ab dem kommenden Jahr in Betracht ziehen.

Cloud-Datenbank soll die IT krisenfest machen

„Die Umfragedaten zeigt Trends, die wir in den letzten Monaten auch bei der Nachfrage nach unserer Cloud-Datenbank beobachten“, kommentiert Franz Aman, Chief Marketing Officer der MariaDB Corporation. „Auch wir sehen wegen Corona einen verstärkten Umzug in die Cloud.“ Cloud-Infrastrukturen sind laut Aman standardmäßig so konzipiert, dass der Zugriff von überall her möglich ist. Fernzugriffe müssten also nicht separat eingerichtet werden. Laut Umfrage erwarten die Unternehmen, dass viele der aktuellen strukturellen Veränderungen von Dauer sind. Künftige Störungen – sei es eine weitere Pandemie oder eine ganz andere Katastrophe – müssten demnach eingeplant werden. Database-as-a-Service auf Enterprise-Niveau bildet laut Aman die Grundlage für krisenresistente, kritische Unternehmensanwendungen. Jürgen Frisch