Start Nachrichten IT-Dilemma im Maschinenbau: Kosten steigen, Budgets bleiben eng

IT-Dilemma im Maschinenbau: Kosten steigen, Budgets bleiben eng

Die digitale Transformation im Maschinenbau spiegelt sich auch in den IT-Gesamtkosten wider: sie steigen seit 2017 durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr schneller als der Umsatz. Das ist das Ergebnis des VDMA IT-Kosten Benchmark 2025.

VDMA IT-Kosten Benchmark 2025
Quelle: Olivier Le Moal | www.istockphoto.com

Die digitale Transformation im Maschinen- und Anlagenbau gewinnt weiter an Tempo, ist aber mit steigenden Investitionen, wachsender Komplexität und neuen organisatorischen Anforderungen verbunden. Die IT-Gesamtkosten stiegen seit 2017 im Schnitt jährlich rund 5 Prozent schneller als der Umsatz. 2024 liegt die durchschnittliche IT-Kostenquote bei 2,6 Prozent.

Auffällig: Das durchschnittliche Jahresgehalt interner IT-Mitarbeitender sank seit 2017 um rund 10 Prozent auf 68.640 Euro – ein Indiz für die zunehmende Verlagerung operativer IT-Tätigkeiten in Niedriglohnländer und Outsourcing-Strukturen. Gleichzeitig steigen Anforderungen und Verantwortung der verbleibenden Teams.

Der VDMA IT-Kosten Benchmark 2025 basiert auf Daten von 169 Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau und liefert detaillierte Einblicke in IT-Budgets, Personal, Infrastruktur sowie strategische Ausrichtung. Sie gilt als praxisnahe Benchmark-Grundlage für IT-Entscheider:innen in der Branche.

Dr. Erwin Schuster, CIO von MAPAL und Sprecher des VDMA Fachkreis Informatik, betont: „Der Benchmark zeigt ein Dilemma auf: Einerseits steigen die IT-Kosten im Maschinen- und Anlagenbau rapide an – von 1,81 Prozent des Umsatzes im Jahr 2017 auf 2,6 Prozent im Jahr 2024. Andererseits stehen die IT-Abteilungen in den Unternehmen unter enormem Druck, selbst Kosten zu reduzieren und effizienter zu wirtschaften. Diese Herausforderung erfordert eine präzise Balance zwischen notwendigen Investitionen in die digitale Zukunftsfähigkeit und konsequenter Kostenkontrolle.“

Zentrale Ergebnisse des VDMA IT-Kosten Benchmark 2025:

  • 57 Prozent aller Arbeitsplätze sind mittlerweile mobil ausgestattet – die hybride Arbeitswelt setzt sich durch.
    • Ein IT-Mitarbeitender betreut im Schnitt 53 Anwender – in kleinen Unternehmen sogar 72. Der Fachkräftemangel bleibt spürbar.
    • Die IT-Kostenstruktur teilt sich in 58 % Sachkosten und 42 % Personalkosten.
    • Im Durchschnitt sind pro Unternehmen 590 Softwareapplikationen im Einsatz – ein klares Zeichen für die hohe Komplexität heutiger IT-Landschaften.
    • 70 % der IT-Budgets fließen in den operativen Betrieb, nur 30 % in Innovationsprojekte – was das digitale Potenzial vieler Unternehmen ausbremst.

Sicherheit, Modernisierung, digitale Kanäle – das sind die Investitionsschwerpunkte

VDMA IT-Kosten Benchmark 2025
© VDMA IT-Kosten Benchmark 2025 – IT-Investitionsschwerpunkte 2025

Zu den wichtigsten IT-Investitionszielen 2025 zählen laut Benchmark die Modernisierung von Geschäftsanwendungen, der Ausbau der IT-Sicherheit sowie der Aufbau digitaler Vertriebskanäle.

Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) spielen in der Praxis bislang eine untergeordnete Rolle – vielfach fehlt es an Zeit, Know-how oder strategischer Verankerung. Während KI zur Prozessautomatisierung beitragen könnte, wird ihr Potenzial im Maschinenbau noch zu wenig ausgeschöpft.

Matthias Scharpe, VDMA-Experte für Digitalisierung, erklärt: „Die Ergebnisse zeigen deutlich: Maschinenbauunternehmen müssen ihre IT-Strategien neu ausrichten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Insbesondere bei Zukunftstechnologien wie KI besteht noch erhebliches Potenzial.“


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Cybersecurity & Regulatorik binden zusätzliche Ressourcen

Der Benchmark macht deutlich: Regulatorische Anforderungen wie NIS2 und der Cyber Resilience Act verlangen bereits heute zusätzliche Ressourcen. Zwei Drittel der Unternehmen verfügen inzwischen über eine Cyberversicherung, 90 Prozent planen, diese auch künftig beizubehalten.

Der VDMA IT-Kosten Benchmark 2025 basiert auf einer detaillierten Befragung von 169 Maschinenbauunternehmen aller Größenordnungen. Die Studie liefert fundierte Vergleichswerte zu IT-Kosten, -Strukturen und -Strategien und dient als wichtiges Steuerungsinstrument und Argumentationshilfe für IT-Entscheidende in der Branche.


Der Experte

Matthias Scharpe ist VDMA-Experte für Digitalisierung im Bereich Daten-Ökosysteme.