Händler investierten im letzten Jahrzehnt meist in die Automatisierung wiederkehrender, gleichbleibender Prozesse. Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Robotik-Anwendungen ermöglichen es heute, komplexere, sich verändernde Abläufe automatisiert zu bewältigen. Erfolg verspricht deren Einsatz aber erst, wenn Mitarbeiter die Technologie akzeptieren.

HANDELSUNTERNEHMEN setzen zunehmend Automatisierungs- und Robotik-Lösungen ein. So gelangen Roboter in manchen Geschäften bereits auch am Point-of-Sales (POS) zum Einsatz. Als Einkaufsassistent begleiten sie beispielsweise den Kunden zum gesuchten Produkt. Im Handel sorgt das Thema Robotics aber auch aus Gründen der Effizienz und Kostenersparnis sowie der Entlastung von Mitarbeitern in der Intralogistik , also für die logistischen Material- und Warenflüsse innerhalb eines Betriebsgeländes, für erhöhte Aufmerksamkeit.

Künstliche Intelligenz ermöglicht schnelle Entscheidungen

So gibt etwa ein Zehntel der befragten Händler in der Studie des EHI Retail Institute, Köln, „Einsatz von Automatisierung und Robotik im Handel“ an, in der Intralogistik Robotik-Kommissioniersysteme zu nutzen. Das geschieht zum Beispiel in Form von Robotern, die die Ware zum Kommissionierer bringen. Zusätzlich setzen einige Händler Depalettier- und Palettierroboter ein, ordnen diese allerdings nicht dem Bereich der Robotik zu, da diese Systeme aus ihrer Sicht nicht die entsprechende Intelligenz aufweisen.

„Im Handel ist Künstliche Intelligenz unschlagbar, wenn es um Entscheidungen bei sich häufig wiederholenden Prozessen geht.“

Professor Michael Feindt, Physiker und Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Künstliche Intelligenz spielt jedoch im Handel eine wichtige Rolle: Professor Michael Feindt, Physiker und Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), erklärte auf der diesjährigen Robotics4Retail Konferenz des EHI: „Im Handel ist Künstliche Intelligenz unschlagbar, wenn es um Entscheidungen bei sich häufig wiederholenden Prozessen wie Nachbestellungen oder Preissenkung geht.“ Feindt rechnet vor: „Bei 40.000 Artikeln in 1.000 Filialen pro Tag kommt man auf 40 Millionen Entscheidungen. Diese kann künstliche Intelligenz viel schneller, gezielter und im Gegensatz zum Menschen frei von Emotionen treffen.“

Robotik-Einsatz am Point of Sale

Der technologische Fortschritt hat künstliche Intelligenz und Robotern den Einzug in den Handel ermöglicht. „In 10 Jahren werden am POS bestimmt Roboter etabliert sein. Sie werden Routinetätigkeiten, wie Reinigung und Bestandserfassung übernehmen“, prognostiziert Dr. Andreas Bley, Geschäftsführer der MetraLabs GmbH , und ergänzt: „Der deutsche Handel zeigt sich interessiert, erweist sich aber im internationalen Vergleich teilweise noch zurückhaltender gegenüber Roboter-Lösungen am POS.“

Erste Robotik-Projekte am Point of Sale gibt es aber schon. MetraLabs will auf der EuroCIS beispielsweise Roboter vorstellen, die vollkommen selbstständig Aufgaben am POS übernehmen könnten. „TORY wird neben der RFID-Bestandsaufnahme zukünftig unter anderem auch die Warenverfügbarkeit im Lebensmitteleinzelhandel erfassen können“, verspricht Dr. Bley. Im folgenden Video des Herstellers zeigt die MetraLabs GmbH den Einsatz des Roboters auf.

„Everywhere Commerce“ leistet Robotic Vorschub

Der „Everywhere Commerce“ könnte dem Robotic-Einsatz im Handel ebenfalls Vorschub leisten: „Der Kunde will jederzeit, egal mit welchem Device, ob online oder offline rund um die Uhr einkaufen“, erläutert Nicolas Weik, Geschäftsführer Robo Retail GmbH. Dabei spiele die Bezahlart keine Rolle mehr. Gleichzeitig möchte der Kunde nach Ansicht von Weik das Produkt sofort haben und gebe somit den Impuls für ein —same day— last-mile-delivery. Unternehmen werden deshalb laut Weik allgegenwertig 24/7 und 365 Tage im Jahr für den Kunden ihre Dienstleistungen und Produkte anbieten müssen.
Robo Retail wird auf der EuroCIS erstmalig eine Marketing- und Verkaufsplattfom präsentieren: Auf 15 qm könnten so über 1.300 Artikel gelagert werden. Alle Consumer Goods sowie Lebensmittel sind darin den Angaben zufolge mit einer gezielten Temperaturüberwachung umsetzbar. „Da kein Personal benötigt wird, ist die Lösung unabhängig von Ladenschlusszeiten einsetzbar und gibt Kunden die Möglichkeit, rund um die Uhr einzukaufen“, stellt Weik heraus.

EuroCIS 2018 präsentiert innovative IT-Lösungen

Diese und weitere Robotic Lösungen sowie die gesamte Palette innovativer IT Lösungen speziell für den Handel präsentiert die EuroCIS 2018 in den Hallen 9 und 10 des Düsseldorfer Messegeländes. Die Fachmesse ist von Dienstag, 27. Februar, bis Donnerstag, 01. März 2018, täglich von 10.00 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 30,- Euro (20 Euro im Online-Vorverkauf), das Zwei-Tages-Ticket 45,- Euro (35 Euro im OVV). Studenten und Auszubildende zahlen 12,- Euro. Alle Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln des Personennahverkehrs (VRR). EuroCIS/hei


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