Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systeme spielen eine zentrale Rolle in der betrieblichen Software-Landschaft. Sie führen die wichtigsten Stamm- und Bewegungsdaten und fungieren als Datendrehscheibe. Unternehmensanwender wollen auf diese Informationen auch mobil komfortabel zugreifen können. Anspruch und Angebot klaffen aber noch weit auseinander, wie die Studie ERP in der Praxis von Trovarit zeigt.
DIE ERWARTUNGSHALTUNG der Anwender von Enterprise Resource-Planning (ERP)-Software an die von ihnen genutzten Geschäftsanwendungen verändert sich mit der Zeit deutlich. Das zeigt die Trovarit-Studie ERP in der Praxis. An der Spitze der Themen und Trends rangieren 2016 Themen wie:
- Daten-/Informationssicherheit („sehr relevant“ für circa 80 Prozent der Teilnehmer),
- Usability / Software-Ergonomie (69%),
- die Einhaltung und Unterstützung rechtlicher Vorgaben (Compliance, 46%),
- der mobile ERP-Einsatz (38%) und
- das Management der zunehmenden Vernetzung von ERP-Software über Schnittstellen (Enterprise Application Integration, 31%).
Zufriedenheit mit mobiler ERP-Nutzung sinkt
Der hohe Stellenwert der Software-Ergonomie erklärt sich vor dem Hintergrund eines immer umfassenderen Einsatzes der meist recht komplexen ERP-Lösungen. „Gleichzeitig stellt die Erfahrung im privaten Bereich, mit der einfachen, mobilen Nutzung von Software per Tablet-Computer oder Smartphone, offenbar einen neuen Benchmark für die Anwenderfreundlichkeit anspruchsvoller Business Software dar“, konstatiert Rainer Sontow, Research Director bei Trovarit.
Die Erwartungshaltung der Anwender hinsichtlich Mobile Computing und die von ihnen mit ihren ERP-Systemen gemachten Erfahrungen klafft jedoch weit auseinander. Während Mobile-User im privaten Bereich zu jeder Zeit, an jedem Ort und über jedes Endgerät auf Informationen zuzugreifen können, ermöglicht ihnen das von ihnen genutzte ERP-System kein vergleichbares Benutzererlebnis. Lag die Zufriedenheit mit der mobilen Einsetzbarkeit der ERP-Systeme laut den Studienergebnissen schon 2014 an letzter Stelle, sank sie 2016 nochmals spürbar. „Benutzer geben sich einfach nicht mehr damit zu frieden, nur per Laptop und Web-Browser auf ihre ERP-Lösung zugreifen zu können“, erläutert Sontow.
Sie verlangen laut dem Marktforschungs-Spezialisten zum Beispiel zusätzlich eine einfache (Touch-)Bedienung über Apps auf dem Smartphone beziehungsweise dem Tablet. Aber angesichts der Dauer der notwendigen Entwicklungsarbeiten sowie der Modernisierung der ERP-Installationen im Zuge von Release-Wechseln werde es wohl noch einige Jahre dauern, bis sich die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit schließen lasse. Denn eine Umstellung von ERP-Software auf eine App-Nutzungscharakteristik bringt laut Rainer Sontow eine Vielzahl technologischer Herausforderungen mit sich. Dazu zählen beispielsweise Plattformunabhängigkeit, kontext-sensitive Benutzeroberfläche sowie Use-Case-spezifische „Applifizierung“ umfassender Business Software-Lösungen. hei
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