Die deutsche Wirtschaft lebt von Innovationen – und gibt gemäß dem neuen Deloitte Innovation Survey 2017 immer mehr Geld dafür aus. Dass Geld allein aber nicht alles ermöglicht, zeigt sich am unzureichenden Vorbereitungsgrad vieler Unternehmen für die Zukunft. Den künftigen Einfluss digitaler Technologien auf Innovationen bewerten die Befragten unterschiedlich.
VIEL GELD für wenig Ertrag. Laut den Ergebnissen des neuen Deloitte Innovation Survey 2017 sehen sich deutsche Unternehmen trotz höherer Innovationausgaben, plus 2,7 Prozent, nicht für die Zukunft gerüstet. Die Umfrage unter mehr als 150 Chief Innovation Officers und dem Top-Management aus allen Sektoren im Bereich Innovationen ergab, dass sich höchstens die Hälfte „ausreichend“ vorbereitet fühlt.
„Nur jedem vierten Unternehmen gelingt der Übersetzungserfolg von Trends in Innovationen“, konstatiert Nicolai Andersen (Foto rechts), Leiter Innovation in EMEA bei Deloitte, und mahnt: „Um das zu ändern, müssen die Betroffenen mehr tun als ihre Budgets zu erhöhen.“ So könne eine breite Anwendung unterschiedlicher Innovationsarten ebenso hilfreich sein wie die generelle Förderung der Innovationskultur. Das bedeute auch, genügend Zeit einzuräumen und das eigene Ökosystem für Impulse zu nutzen. Wichtig sei immer, genau zwischen Hype und Substanz unterscheiden zu können. „Dort, wo es sich wirklich lohnt, muss das Engagement unbedingt höher ausfallen – besonders beim Mittelstand“, rät Andersen.
Verschenktes Innovations-Potenzial
Insgesamt zehn Innovationsarten identifiziert die Studie (siehe Grafik unten). Sie setzen bei dem Geschäftsmodell, der Struktur und den Prozessen, aber auch den Produkten, dem Service, der Markenpflege, den Vertriebswegen und der Kundenbindung an. Dabei zeige sich, dass 40 Prozent der Unternehmen mehr als vier der zehn Innovationsarten anwenden. Alle anderen nutzen den Angaben zufolge höchstens drei. Das bedeutet laut Einschätzung von Deloitte: Viele Unternehmen verschenken hier wertvolles Innovationspotenzial. Beim Innovationsmanagement, das neben klassischer F&E unter anderem auch Trend Sensing, Design Thinking, Szenarioanalysen sowie Technology Roadmapping umschließt, stehen laut den Studienenerstellern Inkubation und Ideation an erster Stelle.
Einflussfaktoren digitaler Technologien und Prozesse
Unternehmen bewerten den künftigen Einfluss der digitalen Technologien und Prozesse auf Innovationen unterschiedlich. Cloud Computing, Big Data Analytics sowie Internet of Things werden von knapp mehr als der Hälfte der Unternehmen künftig als maßgebliche Einflussfaktoren für ihren Sektor eingestuft. Mehr als jedes dritte Unternehmen stuft Machine Learning als relevant für ihren Sektor ein. Weniger als ein Viertel der Befragten sieht in den kommenden fünf Jahren eine Bedeutung von Robotic Process Automation, Crowdsourcing-Plattformen und Blockchain-Technologien für ihr Unternehmen.
Cloud Computing werde vor allem von Handel (78%), Konsumgüterindustrie (77%) und Bankwesen (75%) als zukünftig wichtig eingestuft. Big Data Analytics stufen Bankwesen (75%), Konsumgüterindustrie (62%) und der Technologiesektor (50%) als wichtig ein. Dasselbe gilt laut Einschätzung der entsprechenden Unternehmen im Bankwesen (75%), dem Handel (67%) und der Pharmaindustrie (63%) für Internet of Things.
Vorrangiges Investitionsziel: Verbesserung von Produkten und Services
Die Unternehmen zielen mit ihren Investitionen in diese neuen Technologien und Prozesse hauptsächlich darauf ab, ihre Produkte und Services zu verbessern (56%) sowie die Kundenzufriedenheit zu erhöhen (50%). Nur knapp die Hälfte der Unternehmen erhofft sich durch die Implementierung dieser Technologien einen Produktivitätszuwachs, während sich ein Drittel Absatzsteigerungen erhofft und knapp jedes vierte Unternehmen explizit mit der Einsparung von Personalkosten rechnet. Auf Sektorebene erhoffen sich speziell das Bankwesen und die Pharmaindustrie (38%) sowie die Transport- und Logistikbranche (36%) Einsparungen bei den Personalkosten. Die Verbesserung der Kundenzufriedenheit steht für den Handel (67%), Technologieunternehmen (65%), das Bankwesen (50%) sowie die Transport- und Logistikbranche (45%) im Fokus. hei
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