Der mittelständische Lackhersteller Bergolin hat im Rahmen eines Pilotprojektes den Einsatz der Microsoft HoloLens in den produktionslogistischen Prozessen der Lackherstellung getestet. Die Microsoft-Partner YAVEON und daenet ermöglichen es, Fertigungsaufträge in Echtzeit in der „mixed reality“ zu bearbeiten.
„MIR IST ES WICHTIG, dass alle Vorgänge im Unternehmen in Echtzeit zurückgemeldet werden. Nur so können wir Industrie 4.0 in der Produktion und Logistik erreichen“, sagt Christoph Heinen, Leiter IT und Controlling bei Bergolin. Da die Mitarbeiter in der Produktion schwere chemikalienbeständige Handschuhe tragen, mussten diese bislang immer ausgezogen werden, bevor am Industrieterminal die Rückmeldung eingegeben werden konnte. Außerdem waren diese Terminals nur an bestimmten Plätzen in der Produktion verteilt. „Das führt dazu, dass die Mitarbeiter versuchen, alle Rückmeldungen gesammelt nach der Arbeit mit den Chemikalien im System zu erfassen.“
Die Microsoft-Partner YAVEON und daenet haben in einem gemeinsamen Projekt die Dialoge für die Fertigungsaufträge aus dem Enterprise-Resource-Planning (ERP)-System Microsoft Dynamics NAV und der Branchenlösung Yaveon Probatch in den virtuellen Raum einer mixed reality gebracht. Es sei geplant, eine universelle Dialogführung für logistische Prozesse in der HoloLens für Microsoft Dynamics NAV und YAVEON ProBatch mit Windows 10 bereit zu stellen.
„Bisher war es nicht möglich, mit einem in Echtzeit erzeugten 3D-Modell eines Raumes dynamisch zu interagieren. Wir freuen uns bei Bergolin der bisherigen Bandbreite der Einsatzgebiete eine neue Anwendung im praktischen Test hinzugefügt zu haben“, erläutert Andreas Erben, Spezialist für HoloLens (Microsoft MVP Emerging Experiences) bei daenet.
HoloLens visualisiert wie ein Head-up-Display im Auto
Mit der HoloLens werde der Produktionsraum virtuell mit mobilen Terminals und 3D-TouchPoints ausgestattet, die sich beliebig im Raum verteilen lassen und sich bei Bedarf mit dem Anwender bewegen. Eine einfache Gestensteuerung sei problemlos mit schweren Handschuhen möglich. So werde die direkte Erfassung aller Vorgänge in Echtzeit möglich. Da die HoloLens keinen geschlossenen Raum darstelle, sondern wie ein Head-up-Display im Auto der realen Umgebung Informationen im Gesichtsfeld hinzufügt, benötige man auch keine neuen Abläufe und die Orientierung in der Produktion ist vollständig gegeben.
Erfahrungen im Echtbetrieb sammeln
Bergolin, daenet und YAVEON haben den Angaben zufolge vereinbart, Fragen der Arbeitssicherheit, der Ergonomie und der Prozesseffizienz in einem erweiterten Feldtest mit mehreren HoloLens-Arbeitsplätzen unter wissenschaftlicher Begleitung zu beantworten. „Uns ist es daran gelegen den Einsatz dieser Technologie im industriellen Umfeld mit der nötigen Sorgfalt vorzubereiten. Gerne nehmen wir auch Hardwarepartner in diesen Versuch mit auf, die Fragen des Ex-Schutzes und der Arbeitssicherheit mit beantworten“, berichtet Marcus Kotsch, Produkt und Portfoliomanager bei YAVEON . hei
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