Laut der Investitionsumfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) muss die SAP ihre Business-Suite-Bestandskunden von deren Nachfolger S/4HANA erst noch überzeugen. Ein Drittel der Befragten wird zwar innerhalb der nächsten drei Jahre umgestiegen sein. Die verbleibenden zwei Drittel sind aber noch unentschlossen oder warten ab. Michael Sokollek, SAP S/4HANA-Experte bei SAP, sagt, wann sich der Schritt lohnt und wie dieser erfolgen kann.

DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck: „Ein Drittel der befragten DSAG-Mitglieder hat noch keine Entscheidung bezüglich des Umstiegs von der SAP Business Suite auf S/4HANA getroffen.“ © DSAG

Die Ergebnisse der DSAG-Investitionsumfrage 2017 bringen es ans Licht: Über 60 Prozent der Budgets der befragten Mitglieder der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) fließen in die Digitalisierung. Unternehmen aus Handel und Dienstleistungen sind bei den Investitionen in neue Geschäftsmodelle vorne. Bezüglich S/4HANA muss die SAP jedoch noch Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit leisten: Ein Drittel der Befragten wird zwar innerhalb der nächsten drei Jahre von der SAP Business Suite umgestiegen sein. Die verbleibenden zwei Drittel sind noch unentschlossen oder warten ab.

S/4HANA oder Business Suite: Umstieg wird zur Gretchenfrage

Nach wie vor seien Investitionen in klassische Produkte wie die SAP Business Suite für über die Hälfte der DSAG-Mitglieder im deutschsprachigen Raum als wichtig gesetzt. Immerhin 16 Prozent der Befragten planen, massiv in S/4HANA zu investieren. Für 50 Prozent sei dies jedoch keine Alternative zu klassischen Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systemen. Die österreichischen DSAG-Mitglieder teilen diese Zurückhaltung. Die Schweizer sind erneut progressiver. Über ein Fünftel investiert umfassend in S/4HANA.

Nach den Umstiegsambitionen von der Business Suite nach S/4HANA befragt, zeichne sich folgendes Bild: Im deutschsprachigen Raum setzen 2 Prozent bereits auf S/4HANA. Schweiz und Österreich haben mit jeweils 8 Prozent die Innovations-Nase vorne. In den nächsten drei Jahren wird voraussichtlich ein Drittel der DSAG-Mitglieder umgestiegen sein. Ein weiteres Drittel verbleibt längerfristig auf der Business Suite. Dazu Marco Lenck: „Der Umstieg wird zur Gretchenfrage in den Unternehmen. Ein Drittel der befragten DSAG-Mitglieder hat noch keine Entscheidung bezüglich des Umstiegs getroffen und ist unentschlossen. Hieraus ergibt sich ein klarer Auftrag für die DSAG und SAP, für die Weiterentwicklung bestehender Systeme und mehr Aufklärung zu sorgen.“

„Es ergibt sich ein klarer Auftrag für die DSAG und die SAP, für die Weiterentwicklung bestehender Systeme und mehr Aufklärung zu sorgen.“

Kunden, die den Wechsel auf die neue Business Suite SAP S/4HANA erwägen, fragen sich, ob und wann sich der Schritt lohnt und wie dieser erfolgen kann. Michael Sokollek, SAP S/4HANA-Experte bei SAP, beantwortet folgende Punkte dazu:

  1. Warum SAP HANA?
  2. Warum eine In-Memory-Plattform?
  3. Was ist SAP S/4HANA?
  4. Warum SAP S/4HANA?
  5. Wie vereinfacht SAP S/4HANA die IT-Landschaft?
  6. Welche Funktionen stehen zur Verfügung?
  7. Wie sieht die weitere Planung für SAP S/4HANA aus?
  8. Was sind die Mehrwerte, wie kann ich diese identifizieren? Use Cases?
  9. Wie erfolgt der Wechsel auf SAP S/4HANA?
  10. Wie gehe ich das Thema konkret an?

SAP-Cloud-Lösungen: DSAG-Mitglieder zeigen sich traditionell zurückhaltend

© DSAG

In Sachen Cloud sind DSAG-Mitglieder traditionell zurückhaltend. Hauptinvestitionen werden in diesem Bereich kaum getätigt. Im Haupt- und mittleren Investitionsbereich stehen Success Factors, Hybris, die HANA Cloud Platform (HCP), Ariba und Concur im Fokus. In Österreich ist die HCPstärker nachgefragt als in den Nachbarländern. Im deutschsprachigen Raum nimmt das Produkt ebenfalls langsam Fahrt auf: „Die Digitalisierung wird in den Unternehmen mit Investitionen in neue Geschäftsmodelle vorangetrieben. Im Zusammenhang damit stehen die geplanten Ausgaben für die HANA Cloud Plattform. Modellieren doch einige Unternehmen insbesondere unternehmensübergreifende Prozesse damit und binden damit Kunden und Geschäftspartner noch besser ein. DSAG-Mitglieder sind besser informiert und setzen dadurch neue Lösungen gezielt ein“, resümiert der DSAG-Chef Marco Lenck.

SAP-Budgets wachsen um knapp 6 Prozent

Es herrscht aber dennoch eine gewisse Aufbruchsstimmung im deutschsprachigen Raum. Steigen doch IT-Budgets bei DSAG-Mitgliedern um fast 5 Prozent. Das bedeute eine Steigerung um über 3 Prozentpunkte gegenüber 2016. Mehr noch in Österreich: Dort verdoppeln sich die IT-Investitionen auf über 8 Prozent im Vergleich zu 2016. Nur die Schweiz spart (- 2 Prozent). Bei den SAP-Ausgaben kehre sich diese Zurückhaltung jedoch um. Sie steigen um über 3 Prozent. Das sei jedoch weniger als im Vorjahr (2016: knapp 6 Prozent). Im gesamten deutschsprachigen Raum wachsen die SAP-Budgets mit einer Steigerung um knapp 6 Prozent gleich an wie im Vorjahr. In Österreich steigen diese um 2 Prozentpunkte auf über 6 Prozent.

Digitale Transformation in Budgets verankert

© DSAG

In diesem Jahr beschäftigt sich die DSAG-Investitionsumfrage neben den allgemeinen Zahlen besonders mit den Ausgaben für die Digitalisierung in den Mitgliedsunternehmen. So fließen den Angaben zufolge über 60 Prozent der Gelder im deutschsprachigen Raum in die digitale Transformation. Die Schweiz werde mit 70 Prozent ihrer Innovationsführerschaft erneut gerecht.
Ein detaillierteres Ergebnis zeigt sich bei der Frage, ob in bestehende Geschäftsprozesse oder neue Geschäftsmodelle in Sachen Digitalisierung investiert wird. Über 50 Prozent der Teilnehmer schätzen dabei Investitionen in bestehende Geschäftsprozesse in Zusammenhang mit der digitalen Transformation als wichtig bis sehr wichtig ein. „Gutes durch die Digitalisierung noch besser, noch ausgereifter machen, so lautet die Devise bei gut der Hälfte der befragten DSAG-Mitglieder. Sie investieren in bestehende Geschäftsprozesse und digitalisieren diese“, erläutert DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck das Ergebnis. Etwas über 40 Prozent messen diesen demnach Investitionen eine mittlere Bedeutung zu.

Handel und Dienstleister treiben Digitalisierung voran

Wenn es um Investitionen in neue Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen Transformation geht, schwäche sich das Bild leicht ab. 36 Prozent der Befragten schätzen Investitionen in neue Geschäftsmodelle demnach als wichtig bis sehr wichtig ein. Dieser Wert sei konstant geblieben zur Befragung von 2016. Etwas weniger als ein Drittel sei noch eher klassisch unterwegs und misst der Digitalisierung keine so hohe Bedeutung für Investitionen zu. Ein Unterschied sei spürbar, betrachtet man verschiedene Wirtschaftssektoren. In Handel und Dienstleistungen seien es 17 Prozent der Unternehmen, die Investitionen in neue Geschäftsmodelle als sehr wichtig erachten; gegenüber 10 Prozent in der Produktion. „Das ist ein signifikanter Unterschied“, betont Marco Lenck, und begründet warum: „Handel und Dienstleistungen stehen unter Druck. Sie spüren das geänderte Nutzerverhalten der Verbraucher als erstes. Um morgen am Markt noch relevant zu sein, müssen sie mit der Digitalisierung vorangehen.“

Erhebungsgrundlage der Investitionsumfrage

Insgesamt nahmen 269 Personen (CIOs und Unternehmensvertreter) aus DSAG-Mitgliedsunternehmen im deutschsprachigen Raum an der Online-Umfrage zwischen November 2016 und Januar 2017 teil. Befragt wurde jeweils ein Ansprechpartner pro Unternehmen. Knapp 60 Prozent der Teilnehmer kommen aus Unternehmen zwischen 1.000 und 4.999 Mitarbeitern, fast 30 Prozent aus Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern. Aus der Schweiz nahmen 24, aus Österreich 25 Unternehmen teil. hei


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