IT-Modernisierung, Ende-zu-Ende-Prozessketten sowie Künstliche Intelligenz – mit diesen Themen werden die in Deutschland aktiven IT-Dienstleister laut Lünendonk in den kommenden Jahren wachsen. Ebenfalls nachgefragt werden Cloud-Transformation, Cybersecurity und Managed Services.

IT-Dienstleister in der Lünendonk-Studie: Für 2025 und 2026 rechnen IT-Dienstleister laut einer Studie des Research- und Analystenhauses Lünendonk & Hossenfelder wieder mit einem gestärkten Wachstum. Auslöser sind die Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie Nachholeffekte bei der digitalen Transformation. „CIOs stehen vor der Herausforderung, einerseits Kosten zu senken, andererseits digitale Innovationen zu fördern und als Business Enabler zu agieren“, erläutert Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. “Angesichts des IT-Fachkräftemangels gelingt dieser Spagat oft nur mit externer Unterstützung. Die IT-Dienstleister bleiben daher grundsätzlich positiv gestimmt.“
Für das laufende Jahr 2025 erwarten IT-Dienstleister ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 7,1 Prozent und für 2026 von 10,4 Prozent. Besonders stark zulegen sollen 2025 die Umsätze mit den Themen Data & AI (+18,5 Prozent), Cloud-Transformation (+13,5 Prozent), Cybersecurity (+11,4 Prozent), Managed Services (+9,8 %) und Consulting (+9,0 Prozent).
2024 hatten die Umsätze der IT-Dienstleister lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zugelegt. Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten hatten viele Anwenderunternehmen dazu gezwungen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben.
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Trovarit AG: Unsere LeistungenBei den Systemintegratoren führt Accenture
Im Ranking IT-Beratung und Systemintegration vergleicht Lünendonk & Hossenelder Unternehmen, die mehr als 60 Prozent des Umsatzes in Deutschland mit Management- und IT-Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung und -einführung erzielten. Marktführer bleibt im Jahr 2024 Accenture mit einem von Lünendonk geschätzten Deutschlandumsatz von 3,4 Milliarden Euro (2023: 3,3 Milliarden Euro). Auf Platz zwei folgt Capgemini mit einem geschätzten und im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Umsatz von 2,25 Milliarden Euro in Deutschland. Auf Rang drei rückt IBM mit einem geschätzten Deutschlandumsatz von 2,2 Milliarden Euro (2023: 2,0 Milliarden Euro). Adesso springt mit einem Umsatzplus von 15 Prozent und einem Inlandsumsatz von 1,07 Milliarden Euro von Platz sechs auf Platz vier, dahinter folgt msg systems mit 968,1 Millionen Euro.

Infosys verzeichnete durch die Übernahme des Entwicklungsdienstleisters in-tech einen starken Umsatzanstieg. Den Deutschlandumsatz schätzt Lünendonk auf 960,0 Millionen Euro. Ebenfalls unter den Top 10 finden sich TCS mit einem Jahresumsatz von 921,6 Millionen Euro MHP (763,8 Millionen Euro), Sopra Steria (673,1 Millionen Euro) und CGI (649,8 Millionen Euro).
Materna verzeichnete trotz der Veräußerung des Tochterunternehmens IPS ein Umsatzwachstum von rund 8 Prozent auf nun 580,0 Millionen Euro und verbessert sich um einen Platz auf Rang elf. ConVista klettert mit einem Umsatzplus von 14 Prozent auf 147,0 Millionen Euro in Deutschland gelang ebenfalls ein starkes Wachstum zwei Plätze nach oben auf Rang 23.
Neu in der Lünendonk-Liste auf Platz 15 mit 346,6 Millionen Euro Deutschland-Umsatz ist die Allgeier SE, die durch den Verkauf von Allgeier Experts ein verändertes Leistungsspektrum aufweist und daher vom Segment IT-Services in das Segment IT-Beratung und Systemintegration wechselt. Erstmalig in dieser Lünendonk-Liste vertreten sind zudem x1F (Rang 21; 177,7 Millionen Euro) und Exxeta (Rang 25; 128,0 Millionen Euro).
T-Systems als Spitzenreiter der IT-Dienstleister laut der Lünendonk-Studie
Im Ranking der IT-Dienstleister vergleicht die Lünendonk-Studie Unternehmen, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland mit IT-Operations-Services (Hosting, Managed Services) sowohl für den Betrieb von IT-Anwendungen als auch der IT-Infrastruktur sowie signifikante Umsätze mit IT-Services wie IT-Beratung und Softwareentwicklung erwirtschaften. Rang eins belegt wie im Vorjahr T-Systems mit einem geschätzten Umsatz in Deutschland von 3,0 Milliarden Euro (2023: 2,95 Milliarden Euro). Den zweiten Platz besetzt NTT Data, die 2024 laut Lünendonk-Schätzungen einen Deutschlandumsatz von 2,3 Milliarden Euro generierten (2023: 2,38 Milliarden Euro). Vervollständigt werden die Top 5 durch Atos (1,43 Milliarden Euro), DXC (1,32 Milliarden Euro) und Kyndryl (750,0 Millionen Euro), gefolgt von HCL (692,0 Millionen Euro) und Datagroup (495,9 Millionen Euro).

In den Top 15 finden sich drei Neuzugänge: Sowohl Arvato Systems (Rang 8; 494,7 Millionen Euro) als auch All for One (Rang 10; 382,8 Millionen Euro) waren im Vorjahr noch dem Segment IT-Beratung und Systemintegration zugeordnet, haben jedoch durch signifikante Verschiebungen in ihrem Portfolio nun einen Schwerpunkt auf Managed Services und Rechenzentrumsbetrieb. Auf Rang zwölf und 13 liegen mit BTC (283,4 Millionen Euro) und Operational Services (202,0 Millionen Euro) zwei weitere IT-Service-Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Einen weiteren Neueinsteiger gibt es auf Rang 14: Manage Now (197,4 Millionen Euro) ist 2024 durch die Herauslösung und Veräußerung der Fujitsu Services aus dem Fujitsu-Konzernverbund an die Beteiligungsgesellschaft Aequita entstanden. Aus diesem Grund sind für das Jahr 2023 keine Umsatz- und Mitarbeiterzahlen angegeben. Auf Rang 15 liegt mit q.beyond (187,4 Millionen Euro) ein weiteres IT-Service-Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Aufgrund der drei Neueinstiege ist die Rangfolge innerhalb der Top 15 nicht mit dem Vorjahr vergleichbar.
Ebenfalls neu im Ranking sind connexta (Rang 18; 113,7 Millionen Euro) und TechniData (Rang 24; 48,9 Millionen Euro). Die Unternehmen mit dem stärksten organischen Wachstum in Deutschland sind Syntax (+23 Prozent), Ewerk (+14 Prozent), Operational Services (+13 Prozent), Arvato Systems (+11 Prozent) und HCL (+11 Prozent).
IT-Services trotzen der Konjunkturflaute
Der Vergleich der Umsatzentwicklung in den beiden Lünendonk-Listen zeigt eine unterschiedliche Entwicklung: Die 25 größten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen erzielten ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 3,4 Prozent, während die 25 führenden IT-Service-Unternehmen mit durchschnittlich 4,8 Prozent darüber lagen und damit deutlich resilienter gegenüber der Konjunkturflaute waren. „IT-Service-Unternehmen profitieren derzeit sehr stark von der IT-Modernisierung sowie von hohen Investitionen in die Absicherung der Unternehmensnetzwerke”, beobachtet Lünendonk -Analyst Zillmann. „Angesichts der Debatte um digitale Souveränität sind lokale IT-Service-Unternehmen sehr gut aufgestellt, die über eigene Rechenzentren verfügen, in denen sie Softwareanwendungen souverän betreiben können“.
Die Lünendonk-Studie „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ steht ab Ende Juli 2025 kostenfrei zur Verfügung. Die dazugehörigen Listen „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ sowie „Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland“ stehen ab sofort zum Download bereit. Jürgen Frisch