Der Verein fair.digital fördert die Digitale Souveränität in Europa und gibt mit einem Gütesiegel Orientierung für IT-Produkte und -Leistungen. Im Fokus stehen dabei Datenschutz, Transparenz und Fairness.

NSA-Affäre, Cambridge Analytics und der Datenabfluss bei Facebook: Zahlreiche Datenschutz-Skandale haben in den vergangenen Jahren die Welt erschüttert. Auch in Deutschland haben sich Umfragen des IT-Verbands bitkom zufolge die Bedenken der Unternehmen gegen entsprechende Cloud-Dienste von 2017 bis 2019 deutlich verstärkt. Im Fokus steht insbesondere die Sorge vor unberechtigtem Daten-Zugriff.

Vor diesem Hintergrund haben sich Digitalexperten mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins fair.digital e.V. das Ziel gesetzt, die Digitale Souveränität der Bürger, Unternehmen, Organisationen und staatlichen Institutionen in Europa zu stärken. Im Fokus stehen dabei drei Prinzipien: Datenschutz, Transparenz und Fairness. „Die Digitale Souveränität ist für ein freies und stolzes Europa unverzichtbar“, erläutert Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vereins, anlässlich der Weltpremiere von fair.digital e.V. im Rahmen des InnovationFestival @karlsruhe.digital.

Transparenz, Fairness und Vertrauenswürdigkeit

Große US-Plattformanbieter sind durch das Sammeln persönlicher Daten zu den wertvollsten Unternehmen der Welt geworden. Viele Bürger und Unternehmen möchten jedoch nicht mit ihren Daten bezahlen. Sie lehnen es zudem ab, dass ausländische Aufklärungsdienste Wirtschaftsspionage betreiben. Stattdessen erwarten sie einen fairen und transparenten Umgang auf Augenhöhe.

Mit der Einführung des Gütesiegels „fair.digital“ zeichnet der Verein digitale Lösungen aus, die eine faire und transparente Balance zwischen Nutzer, Anbieter und Gesellschaft erreichen. „Das Siegel soll die IT-Anbieter unterstützen, die den europäischen Datenschutz und faires Handeln ernst nehmen“, so Hubschneider.

Das Siegel fordert sieben zentrale Kriterien

Die mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Anbieter verpflichten sich, die festgelegten Vergabe-Voraussetzungen dauerhaft zu erfüllen. Dazu gehören die Einhaltung von sieben zentralen Kriterien, zum Beispiel die Verpflichtung zur Datensparsamkeit und einfache Datenschutz-Einstellungen für die Endnutzer.

Durch die Selbstverpflichtung der siegelführenden Unternehmen erhalten Kunden die Sicherheit, dass die Kriterien des fair.digital-Gütesiegels eingehalten werden. Bei Verstößen gegen die Kriterien wird ein Experten-Beirat die Einhaltung der Kriterien einfordern und gegebenenfalls das Siegel wieder entziehen.

Software und Datenschutz „Made in Germany“

Zu den Vereinsmitgliedern und dem Experten-Beirat gehören Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Vorstandsvorsitzender ist Martin Hubschneider, Gründer und Vorstand der CAS Software AG, Vorstand im Bundesverband IT Mittelstand e.V. und CyberForum e.V. sowie Initiator der Gütesiegel „Software Made in Germany“ und „Software Hosted in Germany“. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende sind Andera Gadeib, Gründerin der Marktforschungsagentur Dialogo, Mitglied des Beirats Junge digitale Wirtschaft im BMWi, Vorstand im Bundesverband IT Mittelstand und Prof. Dr. Alexander Mädche vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und vom Institut für Wirtschaftsinformatik und Marketing (IISM). Jürgen Frisch


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