Bitte nicht nachmachen! Viele Software-Entwicklungsprojekte leiden unter Fehlern, die immer wieder auftreten. Um Wiederholungstäter abzuhalten, erläutert der IT-Dienstleister Avision einige besonders beliebte Schnitzer.
Auch Entwickler machen Fehler. Manche davon sind besonders weit verbreitet. Um eine künftige Wiederholung zu vermeiden, erläutert der IT-Dienstleister Avision einige außerordentlich beliebte Schnitzer in Software-Entwicklungsprojekten:
1. Weil sie einfach nett sind und der Product Owner oder die Fachabteilung es sich so sehr wünschen, nehmen Entwickler kurz vor Ende des Sprints noch einmal eine neue Anforderung auf. Das ist keine gute Idee, denn am Ende verursacht dann genau ihre Umsetzung einen Fehler. Besonders häufig passiert das bei ganz kleinen Anforderungen, die unproblematisch erscheinen und deshalb nicht wirklich ernst genommen werden.
2. Ebenfalls ein beliebter Last-Minute-Fehler: kurz vor Ende des Entwicklungsprojekts noch eine Komponente austauschen. Bei einem Framework, das wir verwenden, ist ein Bug aufgetaucht? Dann nehmen wir eben eine neuere Version davon. Leider stellt sich dann oft raus, dass diese Version fünf andere Bugs hat.
3. „Ich hab‘ da mal schnell was angepasst, weil es nicht schön war.“ Das klingt nach lobenswerter Eigeninitiative, geht aber allzu oft nach hinten los. Bei solchen Aktionen schreiben Entwickler nämlich meist keine Testfälle und kontrollieren auch nicht, welche Auswirkungen ihre Anpassungen auf den Rest der Software haben.
4. Das Entwicklungsprojekt hat zeitlichen Verzug? Dann wechseln wir einfach vom konservativen zum agilen Vorgehen, Agilität ist ja schließlich ein Garant für schnelle Entwicklung. Das stimmt leider allzuoft nicht. Agil entwickeln heißt, die Bedürfnisse der Nutzer besser zu erfüllen, weil man flexibler ist. Agilität sorgt dafür, dass man das Ziel genauer trifft, nicht schneller.
5. Ein weiterer häufiger Versuch, zeitlichen Rückstand aufzuholen, ist das Aufstocken des Teams. Das kann klappen, wenn man das Team von zehn auf elf Mitarbeiter erhöht. Aber fünf neue Mitarbeiter sind zu viel des Guten. Sie alle müssen sich einarbeiten, und dadurch erhöht sich der Kommunikationsaufwand im Team deutlich. Außerdem brauchen manche Prozesse einfach eine bestimmte Zeit – ganz egal, wie viele Personen daran arbeiten.
6. Vermeintliche Zeitersparnis zum Dritten: Um schneller zu sein, setzt das Team beim Testen der Software verstärkt auf Testautomatisierung. Hier verhält es sich ähnlich wie bei der Agilität: Durch automatisierte Tests wird der Code besser, aber er ist nicht schneller fertig. Da die Teams zusätzlich zum Code die Testfälle entwickeln müssen, kommen sie in Summe auch nicht schneller voran.
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„Aus Fehlern wird man klug – und besonders klug wird man, wenn man aus den Fehlern anderer lernt“, erläutert Nadine Riederer, CEO des IT-Dienstleisters Avision. „Manchmal zahlt man in Entwicklungsprojekten Lehrgeld. Es ist aber vernünftig, diese Ausgaben so niedrig wie möglich zu halten.“ Jürgen Frisch